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Zu Hause in der Tech-Community: Kyrmyzy Kaliyeva berichtet von ihren Erfahrungen

Kyrmyzy Kalieva
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  • Hier erfährst Du, welche Unterstützung Kyrmyzy zu Beginn ihrer Laufbahn durch die Tech-Community erfahren hat.

  • Inzwischen ist sie als Android Engineer bei Zühlke erfolgreich und hat eine Reihe von Tipps für junge Frauen, die eine IT-Karriere anstreben.

  • Als Teil der Tech-Community unterstützt sie nun ihrerseits den Nachwuchs.

Als Kyrmyzy ihre Karriere in der IT-Branche begann, war ihre Zukunft keinesfalls vorgezeichnet. Aber inspirierende und erfolgreiche weibliche Vorbilder brachten sie auf den richtigen Weg. In dem Entschluss, ihre Ziele konsequent zu verfolgen, nutzte Kyrmyzy Tech-Communitys im Internet, um Erkenntnisse, Wissen und Selbstbewusstsein zu gewinnen. Nun gibt sie der Community etwas zurück, indem sie die Zühlke Eventreihe "Takeoff in Tech" ins Leben gerufen hat.

Der technische Fortschritt hat die Art und Weise verändert, wie Menschen Wissen weitergeben und sich aneignen. Die Welt ist insgesamt stärker vernetzt. So sind auch Plattformen und Communitys im Internet entstanden, die Menschen mit gemeinsamen Interessen und Vorstellungen zusammenführen.

Von Anfang an gab es eine lebendige IT-Szene online. Alle Software Developers kennen das: Gerade als Neuling kämpft man endlos lange mit einer Zeile Code – bis man eine ganze Welt von Foren und Communitys mit hilfsbereiten Menschen entdeckt. Kyrmyzy fühlte sich als Berufsanfängerin mit ihrer Neugier angenommen und willkommen. Nachdem sie acht Jahre lang bei Start-ups in den Bereichen E-Commerce, Videostreaming, Logistik und Telekommunikation ihre Developer-Skills ausgebildet hat, ist Kyrmyzy heute Android Engineer bei Zühlke Singapur.

Obwohl ihr die Arbeit in diesen Bereichen sehr gut gefiel, war Kyrmyzy auf der Suche nach einem Arbeitgeber mit langfristiger Perspektive und fand schließlich zu Zühlke. „In den Start-ups ist man nie nur ein Android-Engineer, sondern wird in viele verschiedene Bereiche gesteckt, und das ist schon toll“, sagt sie. „Aber irgendwann wollte ich mich stärker auf das Technische konzentrieren und auch etwas Langfristiges finden. So bin ich zu Zühlke gekommen.“

Lernen mit Lichtgeschwindigkeit

Kyrmyzy fand es attraktiv, dass die Arbeit sehr abwechslungsreich ist. Weil sie für verschiedene Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen arbeitet, bleibt es immer spannend und interessant. Und viele der Kolleginnen und Kollegen bei Zühlke gehören zu ihrem privaten Freundeskreis.

Außerdem hat sie bei Zühlke noch viel dazugelernt. Was Kyrmyzy an ihrer Aufgabe am meisten reizt, ist das Tempo, mit dem sie sich weiterentwickelt. „Viele Dinge kann man nicht aus einem Buch lernen, sondern nur durch Erfahrung. Bei Zühlke gibt es viele Möglichkeiten, sich weiterzubilden und Erfahrung zu sammeln. Das weiß ich sehr zu schätzen“, sagt sie. Am Anfang ihrer Karriere fand Kyrmyzy Unterstützung und Freundschaft in der Tech-Community. Sie folgte den Android Engineers auf Twitter und holte sich dort Feedback und Rat.

Singapore Team

Wie Kyrmyzys Karriere begann

Vor drei Jahren, als sie in Kuala Lumpur arbeitete, nahm Kyrmyzy online Kontakt zu einem der Engineers auf. Der frühere Mitarbeiter von Google hatte inzwischen seine eigene Firma und erklärte sich bereit, anlässlich eines Besuchs in Malaysia einen Vortrag in der Firma zu halten, für die Kyrmyzy zu der Zeit arbeitete.

Kyrmyzy hatte nicht damit gerechnet, dass jemand, der bei einem der renommiertesten Tech-Unternehmen der Welt eine so hochrangige Position innehatte (und noch dazu ein vielgelesener Autor) Zeit finden würde, um ihr diesen Gefallen zu tun. Aber er nahm sich die Zeit, und einen seiner Ratschläge hat sie nie vergessen:

„Ich habe mich nicht richtig getraut, in der Tech-Community aktiv zu sein – meine Unerfahrenheit fühlte sich wie eine Schwäche an. Er sagte mir: ‚Du darfst keine Angst davor haben, Fehler zu machen ‘. Das hat mich motiviert, mich einzubringen und der Tech-Community etwas zurückzugeben“, sagt sie.

Als Anfängerin fand Kyrmyzy die Tech-Talk-Berichte erfolgreicher weiblicher Software Engineers so inspirierend, dass sie beschloss, in deren Fußstapfen zu treten. Endlich schien ihr Weg klar zu sein. Diese Frauen wirkten selbstbewusst und erfolgreich, aber auch sie berichteten von Selbstzweifeln und Misserfolgen. Sie alle hatten sich ihre Position hart erarbeitet und waren auf dem Weg dorthin auch Zweifeln und Ängsten begegnet. „Sie beschrieben die gleichen Schwierigkeiten, die ich zu dem Zeitpunkt erlebte, und empfahlen selbstbewusstes Auftreten als selbsterfüllende Prophezeiung. Und das funktioniert offensichtlich, denn diese Frauen sind heute CTOs und Team Leads“, sagt Kyrmyzy.

Wenn man weiß, dass man mit seinen Unsicherheiten nicht allein ist, kann das sehr hilfreich sein. Mädchen und Frauen geben noch immer leichter auf, wenn sich ihnen Hindernisse in den Weg stellen. Die Erfahrungen anderer Frauen in der Branche ermutigten Kyrmyzy, ihre Träume weiterzuverfolgen. 

Engagement für die Community bei Zühlke

Deshalb ist es ihr heute wichtig, der Community etwas zurückzugeben, indem sie Mädchen und jungen Frauen dabei hilft, ihre Ziele zu verwirklichen und so mehr Diversität in die Tech Branche zu bringen. Sie hält Vorträge beim Google Developer Students Club und berichtet von ihren Erfahrungen als Android Engineer, wie man nach der Hochschule in den Beruf kommt und welche Karrierewege es gibt.

Der Einstieg in eine männerdominierte Branche ist nicht einfach. Und Gendergap ist nach wie vor groß - nur 26 % der Tech-Stellen sind mit Frauen besetzt. Die Pandemie hat Frauen den Einstieg in die Techbranche teilweise zusätzlich erschwert, da die Kinderbetreuung oft auf ihren Schultern lastet. 

"Mein Rat ist: Sei Sie nicht schüchtern und hab Sie keine Angst Fehler zu machen. Das bedeutet, dass man schneller wächst und aus seinen Fehlern lernen kann", sagt sie. "Und tausche Dich online mit der Tech-Community aus, denn die ist immer bereit, zu helfen."

Kyrmyzy Kalieva

Andere zu großen Leistungen inspirieren

Wenn sie zurückdenkt, ist Kyrmyzy fast ein wenig neidisch auf den Nachwuchs. Ihre Abschlussgeneration hatte weit weniger Unterstützung, wusste nicht so recht, wie sie die Zukunft angehen sollte und durchlief viele Versuch-und Irrtum-Schleifen. Ees bereichert sie, dass die Workshops und Veranstaltungen, an denen sie teilnimmt, Absolventinnen Lust auf eine Karriere wie die ihre machen. Am meisten freut sich Kyrmyzy, wenn Absolventinnen durch ihre Vorträge den nötigen Mut fassen.

Nach wie vor sind diese Communitys Triebfeder des Fortschritts, indem sie universellen Zugang zu Wissen und Informationen ermöglichen.

Und vor allem finden sich dort Mentorinnen und Mentoren, die von unschätzbarem Wert für eine Karriere in der Branche sein können.