People and Culture

Transformation der Energiesysteme - Die „Kunst des Möglichen“

Jonathan Cook, Business Development Director

Business Development Director Jonathan arbeitet an Projekten, bei denen das Potenzial von Zühlke zum Tragen kommt und die gesamte Bandbreite unserer Kompetenzen gefragt ist. Mit seiner Arbeit im Sektor nachhaltige Energie gestaltet er Zühlkes Zukunft mit, indem er unsere Leistungsfähigkeit und unsere Reputation in dieser zukunftsorientierten Branche vorantreibt.

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Was machst Du bei Zühlke?

Ich arbeite im Bereich Business Development und bin seit Oktober 2020 bei Zühlke in London. Dort widmen wir uns mit einem personalstarken Team der datengestützten Transformation größerer Unternehmen. Mein Spezialgebiet sind der Energie- und Versorgungssektor und die Nachhaltigkeitsproblematik – insbesondere die Dekarbonisierung der Energieversorgung.

Was hat Dich zu Zühlke geführt?

Ich habe gezielt nach einem kompetenten Dienstleister im technischen bzw. ingenieurwissenschaftlichen Bereich gesucht. An Zühlke hat mich unter anderem gereizt, dass es hier auch ein elektrotechnisches und maschinenbauliches Leistungsangebot gibt. Das ist sehr wichtig, denn für die Transformation der Energiesysteme reicht Digitalisierung allein nicht aus: Hier braucht es auch neue physische Lösungen. Dass ein Anbieter den gesamten Anforderungskatalog von Anfang bis Ende abdecken kann, ist wirklich wichtig.

Warum ist Dir diese Kompetenz für technische Sachsysteme wichtig?

Überall auf der Welt bemühen sich die Länder um eine Reduzierung des CO2-Ausstoßes, und hierfür sind große Veränderungen notwendig. Mit dem Aufstellen von Windkraftanlagen ist es nicht getan; vielmehr müssen die Energiesysteme von Grund auf umgestaltet werden. Derzeit wird die Energie zentral erzeugt und dann nach außen verteilt. Das neue System wird ganz anders aufgebaut sein. Hier wird die Energie lokal dort erzeugt, gehandelt und genutzt, wo die Verbraucher sitzen. Unsere Aufgabe besteht also darin, Unternehmen mit dem alten Modell zu helfen, den Wandel zu vollziehen und in der neuen Welt Fuß zu fassen. Wir wollen den Staat und die Energieversorger bei dieser Umstellung unterstützen, aber auch neuen Unternehmen den Marktzugang ermöglichen, damit sie dort innovativ sein und Teil des zukünftigen Systems werden können. Mit der Dezentralisierung entstehen so genannte „Prosumenten“, also Konsumenten, die auch selbst Energie erzeugen, und dem muss die Infrastruktur Rechnung tragen.

Jonathan Cook Zühlke
„ Dabei geht es um die „Kunst des Möglichen“ – wir demonstrieren die innovativen Lösungen, die man mit den Daten erreichen kann, um die Dekarbonisierung der Energieversorgung zu beschleunigen. “
Jonathan Cook
Business Development Director

Woran arbeitest Du in diesem Bereich?

In ihrer Strategie für die unabdingbare Energiewende und Dekarbonisierung misst die britische Regierung Daten eine große Bedeutung bei, d. h. dass alle Beteiligten ihre Daten transparent und gemeinsam nutzbar machen. Aber die vorhandenen Systeme sind nicht für eine standardisierte Datenextraktion konzipiert. Wir sind an Initiativen zur Konsolidierung und Nutzbarmachung dieser Daten aus der gesamten Branche beteiligt. Dabei geht es um die „Kunst des Möglichen“ – wir demonstrieren die innovativen Lösungen, die man mit den Daten erreichen kann, um die Dekarbonisierung der Energieversorgung zu beschleunigen.

Wir haben staatliche Mittel für Forschung und Entwicklung erhalten, und unser Projekt dreht sich um einen wichtigen Aspekt auf dem Weg zur CO2-Neutralität – den Verkaufsstopp von benzin- und dieselbetriebenen Neuwagen zugunsten reiner Elektrofahrzeuge bis 2030. Wenn das passieren soll, muss die entsprechende Infrastruktur vorhanden sein, und unser Projekt will mithilfe von Daten den Aufbau dieser Infrastruktur beschleunigen. Dabei geht es keineswegs nur um genügend Ladestationen – man braucht auch dezentrale Batteriespeicher und Stromerzeugungskapazitäten. Das nationale Stromnetz muss für die Umstellung technisch ausgelegt werden. Um die politischen Ziele zu erreichen, muss hierbei das Tempo in etwa versechsfacht werden. Unser Konzept besteht darin, Komplexität abzubauen und eine Basis für die einfache und effiziente Zusammenarbeit aller beteiligten Organisationen zu schaffen.

Wie sieht Euer Konzept auf dem Weg zur CO2 Neutralität praktisch aus?

Unser Projekt führt die drei wesentlichen Stakeholdergruppen zusammen: die Investoren, die Stromversorger und die lokalen Behörden. Wir schaffen die Grundlage für effizienten Datenaustausch, damit die Investoren wissen, wo konkreter Bedarf an Infrastrukturaufbau herrscht, und die Stromerzeuger ihre Kosten unter Kontrolle halten können. Wir beschleunigen die Umstellung durch bessere, verlässlichere Informationen und übernehmen die komplexe Aufgabe, alles miteinander zu vernetzen. Aber danach ist die Nutzung der Anwendung sehr einfach. Wir arbeiten daran mit einem interdisziplinären Team mit Fachleuten aus den Bereichen Delivery Management, Business Analysis, Benutzerforschung, Daten- und Ingenieurwissenschaft sowie mit Software Engineers und Software Architects.

Inwiefern profitiert ein Projekt wie dieses von der Kultur bei Zühlke?

Durchweg kann man feststellen, dass hier alle interessiert, begeisterungsfähig und motiviert sind, an wirklich relevanten Dingen mitzuarbeiten. Das sind keine Leute, die ihren Arbeitstag bloß „absitzen“. Selbst bei denjenigen, die in einem bestimmten Gebiet noch nie gearbeitet haben, stellt man meistens fest, dass sie sich damit schon einmal auseinandergesetzt haben und sich dafür interessieren. Von daher war es gar kein Problem, Leute für das Team zu finden, die das Thema spannend fanden und auch schon gut auf dem Laufenden waren.

Über die staatliche Förderung hinaus hat einer der großen Energieerzeuger Personal für unser Projekt abgestellt, damit wir noch mehr erreichen können. Und Zühlke selbst hat ebenfalls investiert, um Zukunftsorientierung zu demonstrieren und den Willen, mehr Arbeit mit interessanten technischen, gestalterischen und wirtschaftlichen Herausforderungen aus Bereichen hereinzuholen, mit denen sich unsere Mitarbeitenden identifizieren können.

So erkennen die Menschen auch, was mit diesem Potenzial erreichbar ist und wie sie mit ihrem eigenen Skillset dazu beitragen. Und das beschränkt sich ja nicht auf Großbritannien; wir arbeiten auch mit den Niederlassungen in anderen Ländern zusammen. Es ist fast schon ein bisschen ironisch: Zühlke wurde in den 60er Jahren ganz klassisch als Ingenieurbüro für Elektrotechnik und Maschinenbau gegründet, und jetzt stellt sich heraus, dass wir mit diesen traditionellen Kompetenzen genau der richtige Partner für diese zukunftsweisende Aufgabe sind. Und vor allem die Entscheidungsträger in der Elektrizitätswirtschaft wissen das.

Jonathan Cook Zühlke
„ Man bekommt nicht allzu oft Gelegenheit, sich an einem visionären Projekt zu beteiligen. Es ist sehr bereichernd, wenn man am Ende seiner Laufbahn einen Erfolg betrachten und sagen kann: „Ja, dabei habe ich mitgeholfen“. “
Jonathan Cook
Business Development Director

Was ist das für ein Gefühl, an einem so wichtigen Projekt mitzuarbeiten?

Es geht um die Lösung eines Problems nicht nur von nationaler, sondern von globaler Tragweite, und wir arbeiten hier mit Menschen zusammen, denen das bewusst ist. Man bekommt nicht allzu oft Gelegenheit, sich an einem visionären Projekt zu beteiligen, aber dieses hier wird noch einen nachhaltigen Nutzen für die Gesellschaft haben, wenn ich schon lange pensioniert bin. Es ist sehr bereichernd, wenn man am Ende seiner Laufbahn einen Erfolg betrachten und sagen kann: „Ja, dabei habe ich mitgeholfen“.

Man muss dann aber auch denjenigen danken, die einem das ermöglicht haben. Es ist schon toll, dass Kunden, die vor einer strategisch wichtigen oder alles entscheidenden Herausforderung stehen, sich damit an Zühlke wenden. Dass man es uns zutraut, die drängendsten Probleme dieser Generation zu lösen, haben wir all unseren Vorgängerinnen und Vorgängern bei Zühlke zu verdanken, die diese Reputation über Jahrzehnte hinweg aufgebaut haben.