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Der Weg zur Einführung eines neuen Qualitätssicherungskonzeptes

Quality Assurance at Zühlke_Harsh & Paul at work

Als zwei Gründungsmitglieder des Teams für Quality Assurance (QA) in unserer britischen Zentrale optimieren und professionalisieren Harsh und Paul unser Dienstleistungsangebot, indem sie unseren Teams und unseren Kunden eine ganzheitliche Testmentalität vermitteln.

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Mit Insights von...

Wie seid Ihr zu Zühlke UK gekommen?

Harsh: Nachdem ich 2016 meinen Abschluss gemacht hatte, war ich erst bei anderen Unternehmen in verschiedenen Aufgabenbereichen. Dabei habe ich einmal mit einem Zühlke-Team zusammengearbeitet, das für unser Projekt als Innovationsdienstleister hinzugezogen worden war. Mich hat nicht nur die Qualität der Arbeit beeindruckt, sondern auch, wie wichtig Zühlke die individuellen Bedürfnisse und die berufliche Laufbahn seiner Mitarbeitenden nimmt. Ich kannte Zühlke als Ingenieurbüro, hörte dann aber im vergangenen Jahr von der Expansion und der Erweiterung des Leistungsspektrums. Als dann noch die Quality-Assurance-Abteilung gegründet wurde, war das für mich die große Chance, in das neue Team einzusteigen und es mitzuprägen. Ich war der erste Qualitätssicherungsspezialist bei Zühlke UK. Bisher hat mir die Arbeit extrem gut gefallen, und ich freue mich auf das, was noch kommt!

Paul: Ich verstärke das QA-Team seit Februar 2021, und mein Schwerpunkt ist exploratives Testen. Als QA Capability Owner bringe ich meine Erfahrung im Hinblick darauf ein, was wir bei Zühlke erreichen wollen: das Testen als bereichsübergreifendes Konzept zu etablieren und den Weg mit allen gemeinsam zu gehen.

Wie weit seid Ihr damit?

Paul: Wir stehen definitiv noch am Anfang und sind dabei, gemeinsame Grundsätze für das Qualitätssicherungsteam zu formulieren. Danach können wir anfangen, die Message nach außen zu tragen.

Harsh: Mir ist aber jetzt schon aufgefallen, dass die Leute hier – obwohl das alles noch so neu ist – offen sind für die Veränderungen, die sich durch den neuen QS-Kompetenzbereich ergeben werden. Alle sind qualitätsorientiert und verfolgen dieselbe Ideologie. Wir konnten die Änderungen auch schon bei unseren Kunden umsetzen – ich stelle meine Überlegungen zur Qualitätssicherung vor, und abhängig vom Feedback kommen wir dem Ziel Schritt für Schritt näher. Das ist durchaus eine Herausforderung, aber eine willkommene, und eine, der wir auf jeden Fall gewachsen sind.

Was sind denn die gemeinsamen Grundsätze?

Paul: Die werden sich aus dem Findungsprozess ergeben, den wir gerade noch durchlaufen. Wir haben aber schon das Aufgabengebiet der QS neu definiert, um sie vom reinen Testen abzugrenzen. Jetzt arbeiten wir unser Test- und QS-Konzept im Detail aus, damit dieser Bereich bei Zühlke klar definiert ist. Wir fangen ja gerade erst an, und es geht auch nicht nur um Harshs oder meine Meinung. Schließlich sind wir inzwischen ein komplettes QS-Team aus sechs Personen.

Paul Carey, Lead Quality Assurance Consultant
„ Ja, wir machen natürlich Tests, aber was wir vermitteln möchten, ist, dass wirklich alle Beteiligten testen können und sollen. “
Paul Carey
Lead Quality Assurance Consultant

Wie stellt Ihr Euch denn den Qualitätssicherungsbereich idealerweise vor?

Paul: QS-Fachleute werden oft in die „Tester“-Schublade gesteckt, und wenn die Developer mal nicht weiterwissen, schieben sie ihr Problem einfach zu uns rüber. Daraus folgt, dass oft von Annahmen ausgegangen werden muss, dass es Lücken in der Produktion gibt und dass Fehler passieren können. Ja, wir machen natürlich Tests, aber was wir vermitteln möchten, ist, dass wirklich alle Beteiligten testen können und sollen. Wir versuchen auch, die Rolle der QS-Beauftragten wie die der Analysten zu definieren, also als Funktion, in der man berät und die Qualitätsvoraussetzungen in die Teams hineinträgt. Womit wir uns auch befassen, sind explorative Tests, damit wir auch diejenigen Fehler finden, die wir nicht erwarten. Dahinter steht die Idee des „Shifting left“, also je früher die Bugs gefunden werden, desto weniger kostet ihre Beseitigung.

Harsh: Ich möchte auch nicht nur als Tester wahrgenommen werden, sondern als Coach. Ich arbeite darauf hin, dass das ganze Team qualitätsorientiert denkt und helfe den Developers, über den eigenen Tellerrand zu schauen. Wir sind also keineswegs die Bremser, die im dunklen Kämmerlein vor sich hin werkeln, sondern arbeiten Hand in Hand mit den Developers und Designers, um Lücken frühzeitig zu erkennen. Das macht auch diesem Personenkreis das Leben leichter, weil die Bugs es gar nicht erst bis ins System schaffen. Außerdem versuche ich, das Bewusstsein für die Notwendigkeit von Accessibility Tests zu schärfen, damit unser Produkt barrierefrei und für so viele Menschen wie möglich zugänglich ist. Viele kennen sich damit nicht aus oder sind unsicher. Hier kann ich mit meiner Erfahrung dazu beitragen, dass alle sich mit dem Thema befassen.

Paul: Was Harsh über Accessibility Testing gesagt hat, bringt uns zu einem wichtigen Punkt: Bei Softwaretests gibt es unzählige Facetten, und es ist schon sehr unwahrscheinlich, wenn nicht gar unmöglich, dass jemand die alle aus dem Effeff beherrscht. Und unter Umständen sind auch gar nicht die Leute aus der Qualitätssicherung am besten qualifiziert für diese notwendigen Tests. Aber sie können die richtigen Fragen stellen, damit wir uns gemeinsam an die Arbeit machen und zusammen Lernfortschritte erreichen können.

Wie kommt denn dieses ganzheitliche QS-Konzept an?

Harsh: Intern wird das extrem gut aufgenommen. Die Developer wissen unsere Bemühungen sehr zu schätzen, denn niemand will schließlich schlechte Arbeit abliefern. Wir stehen auf derselben Seite und haben ein gemeinsames Ziel. Und wenn wir einmal verschiedener Meinung sind, dann fragen wir nach den Gründen und lernen den Standpunkt unseres Gegenübers kennen. So kommt eine Diskussion in Gang, in der wir nur voneinander lernen können.

Paul: Wahrscheinlich nerven wir manchmal mit unseren Fragen, aber das ist ja unser Job. Und die allermeisten Gespräche laufen auch sehr gut. Die Leute sind wirklich interessiert und wollen mehr über diese Art zu arbeiten erfahren.

Harsh: Es stört sich eigentlich auch niemand wirklich an unseren Fragen – und das ist auch gut so, denn ich frage sehr viel.

Harsh Gaudana, Quality Assurance Engineer
„ Ich habe durch den Kontakt zu Menschen mit unterschiedlicher Erfahrung und aus unterschiedlichen Branchen so viel gelernt. Alle bringen ihre eigenen Vorstellungen mit, und das wird positiv aufgenommen. Ich bin dadurch so viel weitergekommen – sowohl im Beruf als auch als Person – das ist schon großartig. “
Harsh Gaudana
Quality Assurance Engineer

Was sind bislang Eure Erfahrungen?

Paul: Zunächst einmal, dass das ein kontinuierlicher Prozess ist. Es gibt am Ende kein Idealziel, und wir sind fertig, wenn wir das erreicht haben … Und es beschränkt sich nicht auf die Leute aus der Qualitätssicherung. Eines der vielen guten Dinge an Zühlke ist die Kultur hier. Menschen mit verschiedenen Funktionen bieten ihre Unterstützung an und nehmen ihrerseits ohne Scheu Hilfe in Anspruch. Es herrscht allgemein ein Bestreben, beruflich immer besser zu werden. Niemand ruht sich auf seinen Lorbeeren aus.

Harsh: Ich habe durch den Kontakt zu Menschen mit unterschiedlicher Erfahrung und aus unterschiedlichen Branchen so viel gelernt. Alle bringen ihre eigenen Vorstellungen mit, und das wird positiv aufgenommen. Ich bin dadurch so viel weitergekommen – sowohl im Beruf als auch als Person – das ist schon großartig.