People and Culture

Sabbatical in Südamerika: Das Geheimnis für Zufriedenheit und Leistungsfähigkeit am Arbeitsplatz

Zahlreiche Studien weisen darauf hin, dass dieses Verständnis und Entgegenkommen für die Belegschaft deren Engagement, Motivation und Produktivität verbessert, die Fluktuation reduziert und attraktiv für qualifizierte Talente ist.

Image of Jörg Sitte and his wife in the jungle
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Eine Erklärung für den Ursprung des Wortes „Sabbatical“ ist die Landwirtschaft, wo man bewirtschaftete Felder alle sieben Jahre ein Jahr lang brach liegen ließ. Heutzutage ist damit eine längere Auszeit vom Beruf gemeint. Viele, die von einem Sabbatical träumen, müssten dafür aber Opfer in einer Größenordnung bringen, die sie sich oft nicht leisten können. 

Dabei können Sabbaticals mit einer flexiblen und individuellen Herangehensweise auf lange Sicht erhebliche Vorteile für Arbeitnehmer und Arbeitgeber haben. Das zeigen auch die Erfahrungen von Jörg Sitte, Business Development Director bei Zühlke Deutschland, der drei Monate lang durch Südamerika reiste.

Manche Arbeitgeber halten Maßnahmen zur Work-Life-Balance wie spontane Urlaubstage, Kreativpausen, Übernahme der Abokosten für eine Meditations-App, des Mitgliedsbeitrags für ein Fitnessstudio oder gar ein Sabbatical für überflüssig. Dabei vergessen viele aber die Vorteile dieser Investition in das Wohlbefinden und die Zufriedenheit der Mitarbeitenden.

Zahlreiche Studien weisen darauf hin, dass dieses Verständnis und Entgegenkommen für die Belegschaft deren Engagement, Motivation und Produktivität verbessert, die Fluktuation reduziert und attraktiv für qualifizierte Talente ist.

Für Jörg Sitte, Business Development Director bei Zühlke, bedeutet Work-Life-Balance einen Drahtseilakt zwischen den Anforderungen der Arbeit, seiner Familie und Zeit für sich selbst. Wie gelingt ihm das? Indem er Prioritäten setzt.

 „Man kann nicht alles schaffen, aber man ist selbst dafür verantwortlich, Grenzen zu ziehen und den Dingen, die einem am wichtigsten sind, Vorrang zu geben“, sagt er.

Was tut er also, wenn er merkt, dass das Gleichgewicht kippt?

Als Münchner hat er die Natur direkt vor der Haustür: die Alpen sind nur eine Autostunde entfernt. Zum Entspannen fährt er abends und an den Wochenenden zum Wandern hinaus an die Seen oder in die Berge, oder er trifft sich mit Freunden. Dabei weiß er die Unterstützung eines ausgewogenen Lebensstils durch Zühlke sehr zu schätzen.

„Wenn du zu viel Arbeit hast, kannst du im Kollegenkreis um Hilfe bitten und bekommst sie dann auch. Und wenn jemand anders Schwierigkeiten hat, hilfst du deinerseits nach besten Kräften“, sagt er. „Um Hilfe zu bitten wird hier nicht als Schwäche angesehen.“

Eine gut geplante Auszeit

Als Jörg und seine Frau eine Auszeit beschlossen, um drei Monate lang Südamerika zu bereisen, hat Zühlke ihn trotz seiner wichtigen Position als Führungskraft in seinem Vorhaben unterstützt. 

Die beiden träumten schon seit Jahren von der Reise. Jörgs Frau ist in Bogotá aufgewachsen und sehnte sich nach einer Rückkehr – den richtigen Zeitpunkt dafür zu finden, war bis anhin aber schwierig. Der Aufbau einer Existenz, Kindererziehung, das eigene Haus – all das ließ keine Zeit für längere Reisen. Doch irgendwann kam der Zeitpunkt, an dem sie die notwendige Freiheit hatten. Die Kinder waren aus dem Haus und sie waren auch nicht mehr durch unmittelbare Verpflichtungen an München gebunden. So beschlossen sie, die Gelegenheit beim Schopf zu packen. 

Jörg teilte Zühlke sein Vorhaben ein halbes Jahr vor der Reise mit, damit für seine Abwesenheit rechtzeitig geplant werden konnte. Um eine reibungslose Übergabe zu gewährleisten, begann er nach und nach damit, seine Arbeit zu delegieren und sorgte dafür, dass die Betreuung seiner Kunden nahtlos weiterging. So war alles bestens organisiert, bevor er nach Südamerika aufbrach.

Der Sprung ins Abenteuer

Für die Ankunft in Kolumbien hatten Jörg und seine Frau lediglich eine Unterkunft für die ersten beiden Nächte gebucht, ansonsten aber nichts geplant. Sie reisten weiter, wie es ihnen in den Sinn kam, ließen sich Tipps von anderen Reisenden geben. Wenn ihnen ein Ort besonders gefiel, blieben sie einfach ein bisschen länger. Als Outdoor-Fan war Jörg mit der klimatischen, landschaftlichen und ökologischen Vielfalt Südamerikas voll in seinem Element.

Zwei Monate lang bereisten sie Gebirgslandschaften, erkundeten die Küsten Kolumbiens und den Amazonas-Dschungel. Sie lebten inmitten indigener Gemeinschaften im Regenwald. Das Paar lernte, wie man Salsa tanzt und verbrachte einen langen Abend im größten Salsa-Club von Cali. Es war nicht immer einfach, das Tempo mitzuhalten, aber sie lachten und tanzten die ganze Nacht.

Bird in the jungle
Salsa Dancing

Im dritten Monat brachen sie nach Ecuador auf, um die Artenvielfalt der vulkanischen westlichen Anden zu erkunden. Dann ging es weiter auf die berühmten Galapagosinseln mit ihren Guavenwäldern und den unzähligen Kakteen im Tiefland. 

Das Reiseerlebnis hat bei Jörg einen Eindruck hinterlassen, an den er sich sicher für den Rest seines Lebens erinnern wird.

„Das Abenteuer war eine sehr bereichernde Erfahrung. Reisen erweitert wirklich den Horizont. All diese verschiedenen Kulturen zu erleben und sogar mit Einheimischen in ihren Häusern zu wohnen, war einfach fantastisch“, sagt Jörg.

Fruit market
Cactus lowlands

Aber sind solche Programme wirklich sinnvoll, wenn es ums Geschäft geht?

Auf jeden Fall setzt eine solche Auszeit sorgfältige Planung voraus. Und ganz wichtig: großes Vertrauen in die Kolleginnen und Kollegen – was durch die Kultur bei Zühlke gefördert wird. 

Jörg ist davon überzeugt, dass diese Flexibilität der Mitarbeiterbindung zugutekommt und zahlreiche weitere Vorteile hat. Nach seinen eigenen Erfahrungen gefragt, nennt er einen frischen Arbeitselan nach seiner Rückkehr. Er weiß Zühlkes Engagement für die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben sehr zu schätzen. 

Wir sind bei Zühlke der Ansicht, dass die Vorteile längerer Auszeiten den damit verbundenen Aufwand überwiegen. Abgesehen davon, dass es sich am Ende rechnet, nehmen wir unsere Mitarbeitenden als Menschen wahr. Und alle Menschen sind leistungsfähiger, wenn sie auch einmal Pause machen dürfen. Wir investieren in sie, damit sie ihr Potenzial für Innovation, Kreativität und Spitzenleistungen einbringen. Vor allem aber glauben wir an den Grundsatz der Menschlichkeit. Wir möchten, dass unsere Mitarbeitenden unsere Wertschätzung und Dankbarkeit erfahren, denn das ist der wichtigste Motivationsfaktor.

Jörg Sitte
Ansprechpartner für Deutschland

Jörg Sitte

Director Business Development

Jörg Sitte verantwortet als Director Business Development die Geschäftsentwicklung der Branchen Maschinen-/Anlagenbau und MedTech in Süddeutschland. Er beschäftigt sich intensiv mit IoT und Digitalisierungsprojekten sowie allen dafür erforderlichen Disziplinen wie Software (Embedded, Cloud und Apps), Elektronik, Sensorik und Mechanik/Konstruktion. Er ist davon überzeugt, dass die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen immer stärker von einer erfolgreichen Digitalisierungsstrategie bestimmt wird. 

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