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Unter dem Motto „Taking Responsibility for Health in a Fragmenting World“ brachte der World Health Summit (WHS) 2025 mehr als 400 Speaker in 70 Sessions zusammen. Das Ziel: aufzeigen, wie medizinische Forschung, Fortschritte in der KI und Bemühungen um mehr Nachhaltigkeit zusammenwirken, um das Gesundheitswesen von morgen zu gestalten. Und Zühlke war mittendrin.
Neben einem eigenen Panel zum Thema KI und Lieferkettenresilienz in der Pharmaproduktion haben Mitglieder unseres Teams an zahlreichen Sessions teilgenommen und mit Fachleuten aus der ganzen Welt. diskutiert. So konnten wir unser Bild dazu schärfen, wo das Gesundheitswesen aktuell steht, wohin es sich entwickeln will – und wie Technologie, Politik und Zusammenarbeit den Weg dorthin ebnen können.
Falls Sie selbst nicht teilnehmen konnten – und keine Zeit haben, sich durch dutzende Stunden Videomaterial auf dem WHS-YouTube-Kanal zu klicken – keine Sorge: Wir haben die zentralen Themen für in diesem Blogpost zusammengefasst.
Die Kurzfassung? Die großen Trends wie das Denken in Ökosystemen, künstliche Intelligenz und Patient Centricity sind immer noch aktuell – aber sie bekommen 2025 neue Tiefe.
Das beschäftigt die klügsten Köpfe im Gesundheitswesen:

Trend 1: Ökosystemdenken wird konkreter
Datenökosysteme sind im Gesundheitswesen längst ein Thema – doch in diesem Jahr nahm die Diskussion eine neue Richtung. Wie auch in unserem eigenen Panel deutlich wurde, rückt die Bereitschaft zur echten Zusammenarbeit stärker in den Fokus: nicht nur zwischen Unternehmen, sondern auch zwischen Forschung, Biotechnologie, Regulatoren und Tech-Anbietern.
Klar ist: Innovationen entstehen nur dort, wo Daten nicht mehr abgeschottet, sondern aktiv geteilt werden. In unserem Panel brachte es Marc-Alexander Mahl, President Pharma, Nutrition and Sustainability bei Fresenius Kabi, auf den Punkt:
Eine Möglichkeit besteht darin, regionale Kapazitäten für wichtige Arzneimittel über ein industriegesteuertes Netzwerk aufzubauen – mit koordinierten Investitionen in essenzielle Wirkstoff-Vorprodukte (APIs) in Europa oder den USA. Durch die enge Zusammenarbeit zwischen Pharmaherstellern lässt sich die lokale Versorgung stärken, die Resilienz erhöhen und die Abhängigkeit verringern – ganz nach dem erfolgreichen Kooperationsmodell von Airbus.
Das Ziel: Know-how bündeln, Zulassungsprozesse beschleunigen und effizientere Produktionszyklen ermöglichen – und das auf Basis gemeinsamer Standards und nicht von Konkurrenz.
Gerade in einem geopolitisch angespannten Umfeld – geprägt von der Klimakrise, internationalen Konflikten und der realen Gefahr weiterer Pandemien – ist diese neue Offenheit zur Zusammenarbeit entscheidend.
Wie sehr Ökosysteme die Innovationsgeschwindigkeit erhöhen können – und dabei gleichzeitig Mittel für neue Technologien freimachen – steht auch im Zentrum des zweiten Zühlke Health Ecosystem Days im November in Singapur.
Pflichtprogramm beim WHS 2025 zum Thema Ökosysteme:
- Global Health Matters Podcast LIVE: Bridging the Knowledge Divide | GHL 02b
- The World Together: Driving Collective Responsibility and Action for Health Emergencies | PD 04
- Transforming the Global Health Architecture | KEY 01-
- From Fragmentation to Coherence: Partnering for Pandemic Resilience | PD 14
- Navigating Disruption: Pharma Manufacturing Amid AI, Geopolitics, & Supply Risk | PD 11

Trend 2: Vertrauen in KI gezielt stärken
MedTech und Pharma aber auch das Gesundheitswesen insgesamt erleben aktuell einen tiefgreifenden Wandel durch den zunehmenden Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI). Der sichere und regulierungskonforme Einsatz von KI bleibt ein zentrales Thema – doch beim WHS 2025 stand ein neuer Aspekt klar im Fokus: Vertrauen und Empowerment.
Da KI inzwischen nahezu jeden Bereich der medizinischen Wertschöpfungskette beeinflusst – von Forschung und Produktion bis hin zu Prävention und Diagnose – stellt sich die dringende Frage: Sind unsere Strategien zur Einführung dieser Technologien ausreichend, um das Vertrauen aller Beteiligten zu stärken – und digitale Gesundheitskompetenz nachhaltig zu fördern?
Ein häufig geäußerter Vorbehalt: die Sorge, dass KI medizinisches Personal ersetzt. Gleichzeitig braucht es Lösungen, die so intuitiv sind, dass gestresste Fachkräfte sie ohne Reibungsverluste in ihren Alltag integrieren können. Auch der Blick auf die Patient:innen war beim Summit zentral – denn Vertrauen muss nicht nur im Fachbereich, sondern auch auf der Nutzerseite entstehen.
Vertrauenswürdige und benutzerfreundliche digitale Gesundheitslösungen, die gerecht verteilt sind: Das ist die Voraussetzung dafür, dass Technologien wie KI ihr volles Potenzial entfalten – weltweit.
WHS-Sessions, die das Thema Vertrauen in KI aufgreifen:
- Innovating for Health Equity: How AI Can Strengthen Frontline Systems | WS 19
- AI in Healthcare: From Implementation to Impact at Scale | PD 19
- AI-Driven Solutions for Women’s and Children’s Health | PD 12
- AI - From Promise to Practice: The Healthcare of Tomorrow | WS 08
- Responsible AI in Health for Sustainable Development | PD 03

Trend 3: Innovation zwischen Personalisierung und Wirtschaftlichkeit
Innovation nur um der Innovation willen genügt nicht – das wurde beim WHS 2025 klar. Entscheidend ist, dass technologische Fortschritte zu besseren Behandlungsergebnissen führen und den Zugang zu lebensrettender Versorgung verbessern.
Ein zentrales Thema war dabei die Frage der Gerechtigkeit: Innovation muss allen zugutekommen – auch Menschen in unterversorgten oder abgelegenen Regionen sowie Gruppen, die traditionell vom Gesundheitssystem benachteiligt sind. Es geht also nicht nur um Kriegs- oder Krisengebiete, sondern auch um marginalisierte Bevölkerungsgruppen weltweit.
Ohne passende Leitplanken kann Technologie ebenso schaden wie helfen. Wird KI beispielsweise auf Basis von Datenmaterial entwickelt, das nicht divers genug ist, verstärken sich bestehende Ungleichheiten. Daher braucht es Transparenz in der Modellbildung, nachvollziehbare Prozesse – und einen klaren Fokus auf Fairness.
Gleichzeitig eröffnet Technologie neue Chancen für personalisierte Medizin. Wearables und andere digitale Tools ermöglichen gezieltere Prävention, eine bessere Therapieadhärenz – und schaffen gleichzeitig neue Effizienzpotenziale.
Die entscheidende Frage lautet: Wie lassen sich Wirtschaftlichkeit, Personalisierung und Gerechtigkeit miteinander verbinden? Viele Stimmen auf dem Summit betonten, dass diese Ziele sich nicht ausschließen. Im Gegenteil: Mehr Teilhabe und Mitgestaltung durch Patient:innen kann helfen, Bedarfe besser zu erkennen, KI-Modelle relevanter zu machen und präventive Maßnahmen zu stärken.
Sessions mit Fokus auf Inklusion, Gerechtigkeit und Personalisierung:
Fazit: Vertraute Themen – neu gedacht
Der WHS 2025 hat gezeigt: Die Kernthemen im Gesundheitswesen bleiben dieselben – Ökosysteme, KI und Patient Centricity. Doch der Blick auf diese Themen verändert sich. Es gibt neue Perspektiven, neue Anforderungen – und die gemeinsame Erkenntnis, dass Zusammenarbeit, Vertrauen und Inklusion zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren der nächsten Jahre zählen.



