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Stellen Sie sicher, dass Ihre benannte Ansprechperson erfolgreich auf der MHRA-Plattform registriert ist.
MedTech
Seit dem 16. Juni 2025 gilt in Großbritannien ein neues regulatorisches Rahmenwerk für die Überwachung von Medizinprodukten nach deren Einführung (Post-Market Surveillance, PMS). Es markiert einen grundlegenden Wandel darin, wie Hersteller die Sicherheit und Leistung ihrer Produkte beobachten und berichten müssen.
Diese Änderung – eingeführt durch die Medical Devices (Post-market Surveillance Requirements) (Amendment) Regulations 2024 – ist weit mehr als ein regulatorisches Update. Sie ist ein klarer Appell an Hersteller, Compliance, Sicherheit und Innovation proaktiv und datengestützt anzugehen.
Das neue PMS-Rahmenwerk gilt für alle mit CE und UKCA gekennzeichneten Medizinprodukte auf dem britischen Markt – einschließlich In-vitro-Diagnostika und aktiver implantierbarer Geräte. Der zentrale Anspruch: PMS soll ein aktiver, systematischer Prozess sein, der Daten aus dem realen Einsatz sammelt und auswertet – und nicht nur auf Vorfälle reagiert. PMS muss dabei vollständig in das übergreifende Qualitätsmanagementsystem (QMS) des Herstellers integriert sein. Zu den wichtigsten Anforderungen gehören:
Für jedes Produkt ist ein schriftlicher Plan zu erstellen, der beschreibt, wie Daten nach dem Inverkehrbringen systematisch gesammelt, bewertet und genutzt werden (Reg. 44ZE).
Je nach Risikoklasse ist entweder ein PMS-Bericht (PMSR) für niedrigere Risikoklassen oder ein umfassenderer Periodischer Sicherheitsbericht (PSUR) für höherklassige Produkte (Klasse IIa, IIb, III) erforderlich (Reg. 44ZM).
Diese müssen jetzt innerhalb von 15 Arbeitstagen gemeldet werden – eine deutliche Verkürzung gegenüber der bisherigen 30-Tage-Frist (Reg. 44ZH).
Alle Meldungen erfolgen künftig ausschließlich über die neue Online-Plattform MORE (Manufacturer’s Online Reporting Environment) der britischen Arzneimittelbehörde Medicines & Healthcare products Regulatory Agency (MHRA) (Reg. 44ZI). Dieses zentralisierte, digitale Meldewesen orientiert sich an etablierten internationalen Standards wie der EU-Plattform EudraVigilance und unterstützt eine frühzeitige Signalerkennung und robuste Sicherheitsüberwachung.
Ziel dieser Änderungen ist es, die Patientensicherheit zu erhöhen, Transparenz zu schaffen und die britischen Standards stärker an internationale Best Practices anzugleichen.
Gerade für kleinere Unternehmen und Start-ups bringt das neue Regelwerk erhebliche betriebliche und technische Herausforderungen mit sich. Ineffiziente PMS-Prozesse können sich schnell zu echten Ressourcenfressern entwickeln.
Die größten Herausforderungen:
Diese Trends stehen nicht isoliert: Auch andere große Regulierungsbehörden wie die US FDA fordern zunehmend belastbare Real-World-Evidence im Rahmen der Marktüberwachung.
Doch wo Risiken sind, entstehen auch Chancen. Unternehmen, die PMS frühzeitig in ihre Innovationsprozesse integrieren, können Compliance als echten Wettbewerbsvorteil nutzen. Wichtig dabei: Die neuen Vorschriften sind nur der Anfang. Weitere Regelungen zu Software/AI und zur eindeutigen Produktkennzeichnung (UDI) sind bereits angekündigt.
Stellen Sie sicher, dass Ihre benannte Ansprechperson erfolgreich auf der MHRA-Plattform registriert ist.
Klassifizieren Sie alle Produkte auf dem britischen Markt, um zu bestimmen, ob ein PMSR (Post-Market Surveillance Report) oder ein PSUR (Periodic Safety Update Report) erforderlich ist.
Überprüfen Sie, wie gut Ihre Systeme heute in der Lage sind, PMS-Daten zeitnah und skalierbar zu erfassen, zu analysieren und aufzubereiten.
Entwickeln Sie einen klaren Fahrplan zur Integration von PMS in Ihr QMS – und machen Sie aus Compliance-Daten echte Entscheidungsgrundlagen.
Bei Zühlke sehen wir Compliance nicht als Hürde, sondern als Hebel. Mit langjähriger Erfahrung in regulierten Branchen wie HealthTech helfen wir Unternehmen, die neuen Anforderungen strategisch zu meistern.
70 % der Führungskräfte im Gesundheitssektor bestätigen: Technologie verbessert die Risikotransparenz. 51 % berichten, dass sie durch smarte Tools schneller auf Probleme reagieren können.
Zühlke unterstützt MedTech-Hersteller bei der Umsetzung von PMS durch:
Darüber hinaus unterstützen wir bei:
Für Hersteller von Software und AI-basierten Medizinprodukten begleiten wir auch die normgerechte Entwicklung nach IEC 62304 – in Vorbereitung auf künftige Regelwerke zu SaMD (Software as a Medical Device) und AI/ML in der UK.
Ob Sie neue Produkte einführen oder bestehende Systeme modernisieren – Zühlke bietet ganzheitliche Unterstützung.
Das neue PMS-Regelwerk ist ein Wendepunkt für die britische MedTech-Branche. Es verlangt nicht nur regelkonformes Handeln, sondern auch unternehmerische Weitsicht, Agilität und Resilienz.
Zühlke hilft Ihnen nicht nur, den Standard zu erfüllen. Wir helfen Ihnen, ihn neu zu definieren. Erfahren Sie mehr über unsere Arbeit im regulierten Bereichen des Gesundheitswesens wie beispielsweise der Medizintechnik oder dem Healthcare-Sektor.