So vermeiden Sie Schadstoffe
Zuerst beschäftigen wir uns im Punkt Nachhaltigkeit mit den Schadstoffen. Bei der Vermeidung von Schadstoffen kommt es sowohl auf die verwendeten Materialien, als auch auf den Herstellprozess an. Wenn wir die Stückliste der Geräte analysieren, achten wir auf Bauteile, die Schadstoffe enthalten können. Da es sich häufig um Zukaufteile unserer Kunden handelt, sind hier die Einkaufsspezifikationen entscheidend. Gehen Sie diese durch, um Problemzonen zu erkennen.
In dem Herstellprozess von Produkten können ebenfalls Schadstoffe entstehen. Bei einigen Industriechemikalien und Pflanzenschutzmitteln oder auch bei der Gewinnung spezieller Ausgangsstoffe ist dies zum Beispiel der Fall. Aber auch bei thermischen Prozessen können unbeabsichtigt Schadstoffe entstehen. Der Herstellprozess muss daher komplett katalogisiert und analysiert werden.
Nicht alle Schadstoffe lassen sich sofort ersetzen. In manchen Fällen haben diese eine Funktion, auf die nicht verzichtet werden kann. Es müssen alternative technische Lösungen entwickelt werden, um den Einsatz zu minimieren. Die Schwermetalle im Lot eektronischer Schaltungen sind ein solches Beispiel, bei dem inzwischen alternative Lösungen gefunden wurden.
Achten Sie auf ein einfaches Recycling
Direkt nach der Eliminierung der Schadstoffe folgt ein Blick auf das Recycling Ihrer Produkte. In unseren Checklisten für die Entwicklung nachhaltiger Produkte steht die Verwendung von möglichst wenig verschiedenen Kunststoffsorten ganz oben. Die Verwendung weniger Materialtypen vereinfacht das spätere Recycling. Auch Verbundwerkstoffe erhöhen den Aufwand beim Recycling. Darüber hinaus berücksichtigen wir eine demontagegerechte Ausführung von Produktbaugruppen, um so eine einfache Wartbarkeit und damit eine höhere Produktlebensdauer zu erzielen. Diese auch recyclingfreundliche Gestaltung vereinfacht später die abschließende Wiederverwertung eines Produktes entscheidend.
Ressourcen schonen in der Produktion und Vorproduktion
Ebenfalls komplex ist ein Blick auf die verwendeten Ressourcen. Bei vielen natürlichen Rohstoffen kann ein hoher Wasserverbrauch bei der Gewinnung notwendig sein. Beispiele sind hier textile Gewebe aus Pflanzenfasern. Andererseits sind diese Stoffe bezüglich des natürlichen Abbaus oft unkritisch. Um alternative Stoffe zu vergleichen, braucht man daher Annahmen von der Recyclingquote beim Verbraucher bis hin zur Verfügbarkeit von Wasser in den Produktionsländern.
Die Bedeutung des Energieverbrauchs bei nachhaltigen Produkten
Wenn wir Schadstoffe, Recycling und Ressourcen betrachtet haben, folgt ein Blick auf den Energieverbrauch. Im Rahmen des Carbon Footprints spielt der Energieverbrauch im Betrieb bei vielen Haushaltsgeräten eine wichtige Rolle. Er entscheidet heute über die Einordnung in die Energieeffizienzklasse. Bei Waschmaschinen wird der Wasserverbrauch nur als Ergänzung angegeben. Bei den Verbrauchern, die über einen Ökostromvertrag verfügen, spielt die Energieeffizienzklasse aber keine entscheidende Rolle mehr für den Carbon Footprint, da der Strom ja ökologisch erzeugt wird. Für die ganzheitliche Ökobilanz wäre bei diesen Kunden also der Wasserverbrauch entscheidender. Wird in ein paar Jahren der Stromverbrauch demnach aus ökologischer Sicht fast keine Rolle mehr spielen, da wir unsere Energieprobleme gelöst haben werden? Anders sieht es natürlich bei Akkus oder batteriebetriebenen Geräten aus. Hier ist ein niedriger Energieverbrauch sehr wichtig, um durch kleine Energiespeicher die Umwelt zu entlasten.
Nachhaltigkeit von Konsumprodukten: Der Energieverbrauch für die Herstellung verliert an Bedeutung
Viele Industrieunternehmen arbeiten derzeit an einer Umstellung auf eine klimaneutrale Energieversorgung. Auch bei der Rohstoffgewinnung und den Vorproduzenten dürfte eine Umstellung der Energieversorgung kommen. Sollte dies in einigen Jahren umgesetzt sein, wäre die Reduktion des Energieaufwands für die Herstellung nicht mehr relevant für den Klimaschutz und die Nachhaltigkeit. Könnte es also sein, dass der Energiebedarf für die Fertigung ein Aspekt ist, der in wenigen Jahren fast nicht mehr relevant sein wird?
Wenn es gelingt, die Energieversorgung in allen Wertschöpfungsstufen auf nachhaltig produzierten Strom umzustellen, werden die anderen Kriterien an Bedeutung gewinnen: die Reduktion von Schadstoffen, das Schonen von Ressourcen wie Wasser und ein einfaches Recycling. Mir persönlich gefällt der Cradle-to-Cradle-Ansatz, der von einer Kreislaufwirtschaft ohne Abfall ausgeht. Produkte werden dabei so entwickelt, dass man sie nach deren Nutzung vollständig recyceln kann. Dieses Prinzip könnte wichtiger werden als der Energieverbrauch im Betrieb.
Wie es mit dem Thema Nachhaltigkeit in der Konsumgüterindustrie in Zukunft weitergeht, behalten wir bei Zühlke auch weiterhin im Auge. Unsere Methodik zum Reengineering von Geräten in Bezug auf die Nachhaltigkeit entwickeln wir kontinuierlich weiter. Insbesondere nutzen wir unser Know-how bei der Entwicklung neuer Produkte bereits in der Konzeptphase.
Wenn Sie Fragen oder Ideen zu diesem Thema haben, kommen Sie gerne auf mich zu.