Für den Erfolg in der Praxis: Testen, Testen, Testen
Gemäß der Integrationsvision und anhand des Systemintegrationsplans entsteht so, gemäß der Scrum-Methodik, Schritt für Schritt das fertige Gerät. Doch hierbei kommt es zu einer weiteren Herausforderung: Die jeweils erreichten Integrationsschritte müssen abgesichert werden. Hier führt kein Weg an der Einrichtung einer Testautomatisation vorbei.
Damit kann die bisherige Funktionalität regelmäßig und schnell nachgewiesen werden, wenn die einzelnen Komponenten schrittweise durch weiterentwickelte Komponenten ersetzt werden. Das ist ein zentrales Element in der kontinuierlichen Systemintegration. Denn erst so werden die vielen geplanten Änderungen und Erweiterungen erst möglich, ohne schon bestehende Funktionalität wieder zu gefährden.
Die Testautomation ist eine Investition, die sich nicht nur während der Entwicklungszeit auszahlt: Wenn sie geschickt geplant wird, eignet sie sich auch z.B. für End-of-Line-Tests in der Produktion und ist ein probates Hilfsmittel in der Maintenance- und in Weiterentwicklungs-Phasen nach der Markteinführung.
Kollegen sind Versuchskaninchen
Neben automatisierten Tests ist es jedoch auch wichtig, Impulse von außen in die einzelnen Integrationsschritte zu integrieren. Das Problem hierbei ist: Ohne Impulse von außen findet die Entwicklung zu einem gewissen Grad im Blindflug statt – ohne Orientierung dazu, ob das geplante Produkt den Anforderungen des Marktes oder der Nutzer entspricht.
Die Folge ist nicht selten, dass das mit großem Aufwand entwickelte Produkt in der Praxis nicht ankommt und scheitert. Dabei liegt genau hier einer der größten Vorteile agiler Methoden und Prinzipien: Sie erlauben es, früh und regelmäßig Erkenntnisse zu gewinnen – und Anpassungen vorzunehmen, wenn sie noch vergleichsweise einfach sind.
Unsere Empfehlung lautet daher: Nutzen Sie aktiv das Potenzial agiler Methoden und Prinzipien! Nehmen Sie die Möglichkeiten wahr, die diese Ihnen bieten, und planen Sie mit Integrationsmustern auch intensive Tests mit Nutzern ein. Ob Kollegen aus anderen Projekten, vertrauensvolle Experten oder Pilotkunden: Mögliche Testkandidaten gibt es viele. Manchmal ist dabei Einfallsreichtum gefragt: Das nicht vorhandene Display eines Funktionsmusters kann beispielsweise auf Papier ausgedruckt und von einem Kollegen „simuliert“ werden. Andersrum kann auch die Gerätefunktion „simuliert“ werden, um ein User-Interface zu testen.
Es gibt unzählige Möglichkeiten, schon vor formalen Usability- oder Verifizierungs-Tests Feedback einzuholen. Dieses frühzeitige Integrieren und Testen nimmt viel Risiko aus den formalen Testphasen heraus, deren Wiederholung schnell sehr teuer werden und den Markteintritt verzögern kann.
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