Versicherungen

4 Gründe warum InsurTechs Accelerators benötigen

Disruptive Technologies app in use
4 Minuten Lesezeit
Mit Insights von...

  • Als Folge der Digitalisierung wagen sich Versicherungen an neue Technologien.

  • InsurTechs drängen als potenzielle Disruptoren auf den Markt.

  • Wie können sich die neuen Player etablieren?

Die digitale Transformation hat die Versicherungsbranche fest im Griff. Die Versicherungen experimentieren mit den Möglichkeiten neuer Technologien. InsurTechs drängen als potenzielle Disruptoren auf den Markt, doch wie können diese neuen Player erfolgreich Fuß fassen?

Der Gesamtwert und die Anzahl von Transaktionen mit einer Beteiligung von InsurTechs waren im vergangenen Jahr außerordentlich hoch. Laut dem CB-Insights Quarterly Insurtech Briefing Q2 betrug die Investitionshöhe in InsurTechs in den letzten vier Quartalen jeweils über 1,2 Milliarden USD. Dies kommt dem zweithöchsten Wert seit dem Start der Datenerhebung vor sieben Jahren gleich. Gesamthaft wurden im zweiten Quartal des laufenden Jahres 69 Deals registriert. Dies entspricht einer durchschnittlichen Dealgröße von über 20 Millionen USD.

Boomende Startkapital-Finanzierung von InsurTechs

Diese erstaunlichen Zahlen wurden aus zwei Gründen erreicht: Erstens will fast jedes große Versicherungsunternehmen von disruptiven Technologien, Innovatoren, neuen Vertriebskanälen und Ökosystemen profitieren, um so der Konkurrenz durch Investitionen und Partnerschaften mit InsurTechs einen Schritt voraus zu sein. Die Mittel, über die die Versicherungsriesen verfügen, sind immens, wie einige europäische Beispiele zeigen:

  • AXA Venture Partners verwaltet 600 Mio. USD und 40 Portfoliounternehmen
  • Aviva Ventures hat Pläne für Investitionen in der Höhe von 100 Mio. GBP
  • Munich Re führt 20 Portfoliounternehmen und verwaltet 150 Mio. USD + investiertes Kapital
  • Allianz X hat 15 Direktinvestitionen und 1 Milliarde USD Fondsvolumen

Der zweite Grund für diese Zahlen liegt darin, dass auch Risikokapitalfonds auf diesen Markt drängen, weil sie potenziell große Übernahmen sehen. Und dies obwohl viele der Co-Investoren Versicherungsfonds sind, die die Start-ups möglicherweise irgendwann erwerben wollen.

InsurTechs allein auf weiter Flur

In den letzten Jahren haben mir Versicherungen immer wieder gesagt, dass sie nicht auf FinTechs oder InsurTech Accelerators angewiesen wäre. Die Begründungen? In allen Fällen sehr fundiert:

  • Versicherungsgesellschaften könnten online jederzeit spannende Unternehmen finden, in die sie investieren wollen. Warum also Business Accelerators für dieses Privileg bezahlen?
  • InsurTechs erweisen sich meist als wenig disruptiv. Die großen Versicherer wissen, dass InsurTechs bald an ihrer Tür klopfen werden, um nach Zugängen zum Markt und den Kunden zu suchen.
  • Regulatorische Beschränkungen zwingen InsurTechs, mit etablierten Versicherungen zusammenzuarbeiten.

Warum werden InsurTech Accelerators immer noch benötigt?

Trotz dieser Vorhersagen gibt es jedoch immer noch Accelerators und Inkubatoren, die auf InsurTechs und FinTechs spezialisiert sind. Warum? Wir arbeiten seit einigen Jahren mit InsurTech-Start-ups zusammen und die treibenden Kräfte sind für uns:

  1. Technologiezentriertheit: Ist die Existenzberechtigung eines Start-ups eine Kerntechnologie, beginnt das Start-up meist mit der Suche nach Märkten (nicht wirklich die optimale Vorgehensweise, aber die meisten Tech-Start-ups beginnen so). Die Versicherungsbranche bietet in der Regel gute Anwendungsfälle für diese Technologie. Hier hilft der Business Accelerator oder Inkubator dem Start-up, die Bedürfnisse von Endanwendern im B2B2C-Umfeld oder von potenziellen Versicherungsnehmern zu verstehen.
  2. Direktkontakt: So sehr die Unternehmen auch denken mögen, dass das Internet die Welt kleiner gemacht hat: Es gibt immer noch nichts Besseres, als ein persönliches Treffen mit einem potenziellen Kunden. Spezialisierte Insurance Accelerators gleisen genau dies auf.
  3. Kuration: Trotz der Möglichkeiten des Internets können die großen Versicherungsgesellschaften und Risikokapitalgeber nicht jede Idee für ein neues InsurTech-Venture überprüfen. Es kann viel Zeit gespart werden, wenn dieses erste Filtern Accelerators oder Inkubatoren überlassen wird.
  4. Spezialisierte Märkte: Um die spezifischen Herausforderungen des eigenen Marktes zu bewältigen, hat sich das Lloyd’s Lab von Lloyd’s of London darauf spezialisiert, Unternehmen zu seinem Accelerator zu bringen. Dadurch wird es immer stärker.

Beschleuniger und Inkubatoren als Sprungbrett für InsurTechs

Was wir im InsurTech-Markt sehen, ist nicht ungewöhnlich. Business Accelerators und Inkubatoren nehmen eine Finanzierungs- und Entwicklungsrolle zwischen allen anderen Zahnrädchen ein. Angesichts des sehr speziellen Charakters, insbesondere in Bezug auf Regulierung, Privatsphäre und Kapitaladäquanz der Versicherungsbranche, ist es jedoch für das reibungslose Funktionieren der Kapitalbeschaffungsmärkte unerlässlich, über sachkundige Expertise zu verfügen, die InsurTechs oder FinTech beraten.

Brewster Barclay
Ansprechpartner für Großbritannien

Brewster Barclay

Business Development Director

Brewster Barclay kann auf eine lange Geschichte in der Entwicklung und dem Verkauf innovativer Software- und Hardwarelösungen in der Elektronik- und Internetbranche zurückblicken, einschließlich der Leitung eines Start-up-Unternehmens über 6 Jahre.  Er hat sich der Aufgabe verschrieben, Kunden bei der Entwicklung innovativer Lösungen in der Versicherungsbranche zu unterstützen, und hat dies außerhalb seiner Zühlke Verantwortung durch seine häufige Betreuung von InsurTechs gezeigt.

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