Darüber, das Barrierefreiheit aus ethischen Gründen geboten ist, herrscht Einigkeit, und die Unternehmen werben gerne mit Maßnahmen, die sie in dieser Hinsicht ergriffen haben.
Wenn wir aber doch wissen, dass sie richtig und wichtig ist – warum ist Barrierefreiheit noch immer kein integraler Bestandteil der Softwareentwicklung?
Zum Teil mag es daran liegen, dass wir falsch an das Thema herangehen. Auf der Webseite von Open Inclusion heißt es: „Arbeite nicht bloß eine Checkliste ab. Frage echte Menschen nach ihren Bedürfnissen bei der Anwendung. Tu das Richtige aus Überzeugung.“
Unternehmen aller Branchen wissen, dass die Benutzerfreundlichkeit (User Experience, UX) ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal auf dem Markt ist.
So berichtet Amazon Web Services im Comprehensive Guide to the ROI of UX, dass 88 % der Online-Konsumenten nach einer negativen Erfahrung seltener auf eine Website zurückkehren. Derselbe Bericht kommt zu dem Schluss, dass „eine gute UX den Unterschied zwischen den Gewinnern und den Verlierern in der Kategorie ausmacht.“
Doch nur wenige Unternehmen schlagen die Brücke zwischen UX und Barrierefreiheit. Letztere wird nur selten als Möglichkeit erkannt, sich in einer bestimmten Kategorie zu profilieren, und leider zu oft als Ressourcenaufwand mit begrenztem erkennbarem Nutzen abgetan.
Es mangelt an Aufklärung; viele haben keine Vorstellung davon, was „Barrierefreiheit“ überhaupt ist.
In diesem Blogpost werden wir daher erklären, was für uns barrierefreie Softwareentwicklung ist und warum sie nicht nur aus ethischen Gründen, sondern auch aus funktionellen und wirtschaftlichen Gründen besser ist.