Digitalisierung und Disruption

Maschinen sind die Kund:innen von Morgen – ist Ihr Unternehmen bereit?

Schon bald werden Maschinen zu der Kundschaft vieler Unternehmen zählen. Was nach Science-Fiction klingt, ist in manchen Branchen heute schon Realität.

Artificial intelligence technology concept with AI text on electronic circuit board
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Mit Insights von...

Immer mehr Privatpersonen, aber auch Unternehmen, geben Systemen mit künstlicher Intelligenz die Autonomie, um Aufgaben in ihrem Auftrag zu erledigen. Es beginnt damit, einen Fahrdienst via App oder eine Pizza über einen Sprachassistenten zu bestellen. Doch es geht bis zur komplett autonomen Verwaltung einer Lieferkette oder dem Einkauf von Dienstleistungen in einem Grossunternehmen.

Künstliche Intelligenz bekommt zunehmend mehr Kompetenz. Damit verhalten sich Maschinen wie Kund:innen und bilden ein neues Segment. Im Gegensatz zu Menschen sind Maschinen absolut rational, datengetrieben, schnell und volldigital. Sie stellen Unternehmen vor neue Herausforderungen, eröffnen aber auch den Zugang zum Geschäft der Zukunft.

Bis 2030 könnten 15% des Umsatzes durch Maschinenkunden entstehen

Nach Prognosen von Gartner wird es bis zum Jahr 2025 mindestens 15 Milliarden vernetzte Produkte geben, die das Potenzial haben, sich wie Kund:innen zu verhalten. Diese Maschinenkunden könnten bis 2030 laut Schätzungen 15 bis 20 Prozent des Umsatzes eines Unternehmens ausmachen. Diese Zahlen verdeutlichen, dass die Interaktion mit Maschinenkunden zu einem bedeutenden Teil des Geschäftslebens werden wird.

Der Trend wird sich in jeder Branche zu einer anderen Zeit und mit unterschiedlichem Einfluss zeigen. Hier sind drei Beispiele:

  • Smarte Kühlschränke im Haushalt, die automatisch nachbestellen

    Im Einzelhandel könnten intelligente Haushaltsgeräte personalisierte Produktempfehlungen geben und Produkte automatisch nachbestellen. Sie optimieren dabei im Auftrag des Kunden die Kosten und sichern die nahtlose Versorgung. Dabei entscheidet das System anhand von Produkt- und Preisinformationen und Angaben zur Lieferfrist, bei welchem Händler es welche Produkte einkauft. Alexa von Amazon bietet bereits heute, personalisierte Produktempfehlungen basierend auf dem Kaufverhalten der Kunden und kann Produkte automatisch nachbestellen. 

  • Gesundheitsassistenten, welche die Medikamentenversorgung sicherstellen

    Auch im Gesundheitswesen könnten smarte Assistenten anhand von Sensordaten den Zustand von Patient:innen überwachen und präventiv oder in der Behandlung von chronischen Krankheiten sicherstellen, dass notwendige Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel automatisch nachbestellt werden. So entsteht eine eine präzisere, effizientere und personalisierte Patientenversorgung. 

  • Die intelligente Lieferkette, welche autonom Rohstoffe einkauft

    In Produktionsunternehmen werden intelligente Systeme künftig Lieferketten überwachen und autonom Rohstoffe und Komponenten beschaffen, um eine effiziente und lückenlose Versorgung zu sichern. Von der Wahl der Lieferanten, über die Preisverhandlung und den Vertragsabschluss, bis zur Bewertung der Lieferqualität könnten sie die Verantwortung übernehmen. Dabei werden noch lange Menschen in den Feedbackprozesses involviert sein, aber die Autonomie als die übergeordnete Entscheidung liegt bei der künstlichen Intelligenz.

Im Banking sind Maschinenkunden heute schon Standard

Wo andere Branchen noch ganz am Anfang der Transformation stehen, sind im Banking mit Banking-as-a-Service (BaaS) und Open-Banking Standards, aber auch algorithmisches Trading sowie Robotic Process Automation (RPA) bereits heute Maschinenkunden etabliert.  

Wie sich Unternehmen auf Maschinenkunden vorbereiten können

Maschinenkunden bilden eine neue Zielgruppe, welche sich deutlich von anderen menschlichen Zielgruppen abhebt. Sie handeln rational, entscheiden schnell, datengetrieben und volldigital. Sie benötigen kein konventionelles Marketing, welches auf Emotionen abzielt, sondern rationale Fakten und maschinenlesbare Daten, sowie Schnittstellen, welche die digitale Zusammenarbeit ermöglichen. Geschwindigkeit und Agilität spielen im Geschäft mit Maschinenkunden eine zentrale Rolle. Nur wer in der Lage ist, sich schnell an neue Marktbedürfnisse anzupassen, innovativ und zu einem hohen Grad digitalisiert ist, wird im Geschäft mit Maschinenkunden erfolgreich sein. 

Maschinenkunden eröffnen eine neue Geschäftswelt

Maschinenkunden bieten Unternehmen die Möglichkeit, neue Umsatzströme zu erschliessen und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Einige der Vorteile sind hier aufgelistet:

  • Stabile Einnahmequellen durch regelmässigen Bedarf
  • Automatisierte Prozesse und Kostenersparnisse
  • Treiben neue innovative Geschäftsmodelle wie Abonnements oder Dienstleistungsverkauf
  • Erschliessung neuer Märkte
  • Wertvolle Datenquellen für Analysen zur Verbesserung von Produkten und massgeschneiderten Lösungen
Robot And Human Hand with Gears

Viele offene Fragen und Herausforderungen

Neben den Opportunitäten bringen Maschinenkunden auch zahlreiche Herausforderungen für Unternehmen von ethischen Fragen bis zur Digitalstrategie. Dazu gehören: 

  • Sicherstellung von Datensicherheit und Datenschutz
  • Umstellung auf neue Zusammenarbeits- und Geschäftsmodelle
  • Regulatorische Anforderungen, welche in gewissen Branchen eingehalten werden müssen 
  • Neue Ansätze in der Kundenbeziehung, da Maschinen keine menschlichen Emotionen oder Bedürfnisse haben

Maschinenkunden werden schon bald nicht mehr weg zu denken sein

Der globale Markt für Machine-to-Machine-Kommunikation wird von Gartner bis 2025 auf 1,1 Billionen US-Dollar geschätzt. Er könnte 2025 gemäss IDC Manufacturing Insights bis zu 40% des B2B-Marktes ausmachen.  

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Markt für Maschinenkunden rasant wächst und ein grosses Potenzial für Unternehmen bietet. Unternehmen, die sich auf diesen Markt einstellen und die Bedürfnisse von Maschinenkunden verstehen, können sich einen erheblichen Wettbewerbsvorteil verschaffen. 

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Ansprechpartner für die Schweiz

Christian Moser

Chief of Digital Experience & Partner

Christian Moser ist seit 2005 bei Zühlke und ist tätig als Chief of Digital Experience & Partner. Er ist technikbegeistert und ein leidenschaftlicher Designer. Technologietrends faszinieren ihn. Sie haben die Kraft, unser Leben und unsere Gesellschaft zu verändern. 

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