Mit neuesten, datenschützenden KI-Methoden entwickeln AO Foundation und Zühlke gemeinsam Lösungen für eine automatische Bilderkennung bei Wirbelsäulen-CTs.
Die Möglichkeiten von Federated Learning
Das Ziel der AO Foundation ist es, operative Eingriffe zu verbessern. KI bietet hier viele interessante Möglichkeiten. Doch es gibt eine große Hürde: Damit Algorithmen gut funktionieren, müssen sie mit möglichst vielen Daten trainiert werden. Diese Daten befinden sich allerdings oft in Silos – beispielsweise in unterschiedlichen Kliniken – und können wegen des Datenschutzes nicht einfach so transferiert werden. Gemeinsam mit Zühlke will die AO Foundation daher ermitteln, ob Federated Learning dieses Problem löst.
Konzept und Proof of Concept (PoC) nach nur drei Monaten
In gemeinsamen Workshops legen die Projektpartner die Vision einer Federated Learning Plattform, einen Business Case und den Umfang eines ersten Prototyps fest. Der erste Use Case soll die automatische Erkennung von Wirbeln in Computertomographien (CTs) sein – ein wichtiger Schritt in der Vorbereitung von Operationen. Die Einbindung von Partnerkliniken soll die spätere Einführung der Lösung erleichtern. In nur drei Monaten entwickelt Zühlke nicht nur das Konzept einer Federated Learning Plattform, sondern mit einem entsprechenden Datensatz auch einen voll funktionsfähigen PoC.
Konzept klärt auch organisatorische Fragen
Der PoC basiert auf einem speziellen Algorithmus, der ein entsprechendes Modell verteilt und dezentral trainiert, so dass kein Datenaustausch zwischen den Kliniken nötig ist. Neben dieser technischen Lösung entsteht das Konzept einer Plattform, das unter anderem auch organisatorische Fragen klärt. Nach der erfolgreichen Evaluierung des Models präsentieren die AO Foundation und Zühlke ihre gemeinsame Arbeit beim International Health Summit 2020.

Bardia M. Zanganeh
Bardia M. Zanganeh unterstützt führende Einrichtungen im Gesundheitswesen bei sämtlichen technologischen Belangen. Sein primärer Fokus liegt dabei auf digitaler sowie Produktinnovation und der Neugestaltung von Geschäftsmodellen. Sein beruflicher Hintergrund liegt in den Bereichen Engineering, Unternehmensberatung sowie Unternehmertum. Er ist als Dozent an der Hochschule für Wirtschaft Zürich tätig. Sein täglicher Antrieb sind die positiven Auswirkungen, die die Technologie auf die Transformation des Gesundheitswesens hat, um die Behandlungsergebnisse zu verbessern.