Data Strategy

Sind Daten wirklich das neue Gold? Und wie können Unternehmen diesen Schatz aus den Tiefen des Datenozeans bergen?

„Daten sind das neue Gold“ – dieser Spruch begegnet uns seit über 10 Jahren immer wieder. Sieht man aber genauer hin, wird deutlich: Kaum einem Unternehmen ist es bisher gelungen, diesen Goldschatz aus den Tiefen des Datenozeans zu bergen. Müssen wir also umdenken? Nicht unbedingt, zeigt dieser Blogpost.

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  • Die Bedeutung von Daten und KI steht außer Frage und viele Unternehmen erfassen bereits große Datenmengen. Ebenso viele scheitern jedoch daran, aus diesen Daten einen Mehrwert zu generieren. 
  • Selbst wenn die Datennutzung gelingt, bleibt es ein weiter Weg bis zur Wertgenerierung: Denn der wirklich spannende Business Case ist nicht, die Daten selbst zu nutzen, sondern sie zu verkaufen und damit zu handeln. 
  • An diesem Punkt enden die meisten Daten-Success-Stories. Wie lässt sich das ändern? In diesem Blog zeigen wir, wie Sie mit dem richtigen Geschäftsmodell den Datenschatz bergen. 
6 Minuten Lesezeit
Mit Insights von...

Tatsächlich ist die Bedeutung von Daten und KI allgemein anerkannt. Viele Unternehmen erfassen bereits große Mengen vielversprechender Daten. Allerdings scheitern fast ebenso viele daran, diese Daten für ihre Zwecke gewinnbringend zu nutzen. Es gelingt ihnen nicht, die Daten systematisch bereichs- und funktionsübergreifend so zu verwerten, dass sich daraus ein Wettbewerbsvorteil ergibt.

Eine weitere Hürde besteht darin, Geschäftsentscheidungen auf der Grundlage greifbarer Statistiken und Fakten – sprich Daten und Auswertungen – zu treffen, anstatt sich auf Erfahrung und Intuition zu verlassen. Anders ausgedrückt: Unternehmen scheitern an der Transformation zu einer datengetriebenen Organisation. Dies deckt sich auch mit einer der wichtigsten Erkenntnisse unserer Studie „Data-driven Companies: der Weg zur strategischen Nutzung von Daten“

Seit vielen Jahren begleitet Zühlke Unternehmen auf ihrer Data Journey und auf ihrem Weg zum datengetriebenen Unternehmen. Im Rahmen dieser Projekte haben wir erlebt, dass sich die Data Journey selbst verändert. Daher können wir aus Erfahrung sagen: Wenn Sie diesen Wandel vollziehen und Daten gewinnbringend nutzen möchten, müssen Sie weiterdenken. Denn selbst wenn es Ihnen gelingt, die mühsam erfassten und aufwändig aufbereiteten Daten zu nutzen, ist dies nur der erste Schritt in der Wertschöpfungskette.

Daten spielen für Unternehmen eine immer wichtigere Rolle. Und der eigentliche Business Case besteht nicht nur darin, die Daten selbst zu nutzen, sondern darin, sie zu verkaufen und damit zu handeln. Genau an diesem Punkt enden die meisten Success Stories in Bezug auf Daten – mit Ausnahme einiger weniger Negativbeispiele und Skandale. Die DSGVO, ethische Fragen und andere Stolpersteine lassen grüßen. Wie können Sie diese Hindernisse überwinden und ein paar Schritte weiterdenken. 

Neue Datenquellen erschließen – einen eigenen Datenmarktplatz schaffen 

Angenommen, Sie sind für die Erfassung und Monetarisierung von Daten in Ihrem Unternehmen verantwortlich. Oder Sie benötigen Daten, um auf Ihrem Weg zum datengetriebenen Unternehmen voranzukommen. Aber Sie haben diese Daten entweder gar nicht oder können sie nicht nutzen, da sie sich in Silos befinden, auf die Sie keinen Zugriff haben. Besonders in großen Konzern erleben wir dies häufig.

Es werden bereits viele interessante Daten erfasst, aber ein direkter Zugriff ist aus Compliance-Gründen nicht möglich, weil die Daten in anderen Abteilungen oder Tochtergesellschaften gespeichert sind. Wie können Sie also Ihr Ziel erreichen und Ihr Projekt erfolgreich umsetzen? Welche Lösungen gibt es? 

Ein vielversprechender Ansatz: Sie schaffen in Ihrem Unternehmen oder Ihrem Konzern einen Datenmarktplatz. Für viele Kunden ist dies der faszinierende erste Schritt, bevor sie sich sofort mit ihren eigenen Daten an die breite Öffentlichkeit wagen. Unterstützt wird dieser Marktplatz durch moderne Technologie, die die verschiedenen Sicherheits-, Datenschutz- und Nutzungsanforderungen vereint und so den Handel mit Daten möglich macht. Das zugrunde liegende Konzept nennt sich Compute-to-Data. 

Compute-to-Data – neues Potenzial für den Handel mit Daten 

Compute-to-Data wurde von Crypto-Start-ups wie Ocean Protocol ins Leben gerufen. Die Idee dahinter: Sie verkaufen Ihre Daten nicht für die freie Verwendung, sondern stellen sie für das Training von KI-Algorithmen zur Verfügung. Je größer die Datenbasis für einen KI-Algorithmus ist, desto besser wird der Algorithmus. Der Hunger nach Daten ist daher riesig. Und hier setzt Compute-to-Data an: Datenanbieter stellen für genau diesen Zweck vertrauliche Daten zur Verfügung.

Die Algorithmen der Käufer werden besser, ohne dass die eigentlichen Rohdaten offengelegt werden. Der Marktplatz bringt Anbieter und Käufer zusammen und regelt Auffindbarkeit, Zugangskontrolle, Abrechnung und Bezahlung. 

Der gesamte Prozess bleibt datenschutzkonform und sicher, da die Daten des Anbieters nie das Rechenzentrum verlassen. Sie bleiben hinter der Firewall des Unternehmens (Data Sovereignty). Der Algorithmus des Kunden darf nach Autorisierung auf den Datensätzen des Anbieters ausgeführt werden. Der Zugriff erfolgt über Edge-Computing-Knoten. So wird sichergestellt, dass der Algorithmus keine vertraulichen Daten entwendet.

Das Verfahren wird durch eine Reihe von Zugriffsbeschränkungen geschützt (Token Gated Access). Die Bezahlung erfolgt auf Basis eines Pay-per-Use-Modells vollautomatisch über moderne Kryptowährungen, Smart Contracts oder traditionell mit Fiatgeld. Dieses technisch äußerst faszinierende Konzept birgt ein enormes Potenzial für den Handel mit Daten. Allerdings stellt es die IT der meisten Unternehmen derzeit noch vor zahlreiche Herausforderungen in Bezug auf Infrastruktur, Edge Computing und Sicherheit. 

Den Datenschatz bergen – mit dem richtigen Partnernetzwerk 

Als Lösungspartner auf dem Weg zum datengetriebenen Unternehmen haben wir das Potenzial des Ocean Protocol seit vielen Jahren aus unterschiedlichen Perspektiven im Blick. Wir haben uns erfolgreich als Integrationspartner für diese Technologie aufgestellt und ein Partnernetzwerk aufgebaut, das unseren Kunden jede Menge Vorteile bietet: Zusammen mit unserem Partner Acentrik unterstützen wir Unternehmen beim Aufbau ihres Geschäftsmodells im Bereich Datenhandel.

Der Datenmarktplatz und die zugehörige Technologie von Acentrik basieren auf Ocean Stack und sind bereits marktreif. Dank der implementierten B2B-freundlichen Methoden können etablierte und globale Unternehmen von den Produktangeboten von Acentrik profitieren: So können sie beispielsweise in den globalen Datenmarktplatz aufgenommen werden oder sich für eine maßgeschneiderte Implementierungslösung entscheiden. 

Somit ist ein daten- und branchenunabhängiger Marktplatz verfügbar, der speziell auf die Anforderungen von Firmenkunden ausgelegt ist. Hier können Kunden genau nachvollziehen, warum und wofür die Daten verwendet werden. Hinter den Kulissen laufen dieselben Prozesse wie beim Ocean Protocol. Die zuvor beschriebenen Vorteile sind dieselben. Auch hier kommt Blockchain-Technologie zum Einsatz, doch sie wird wie alle anderen Elemente der Kryptowelt in den Hintergrund verlagert. Bezahlt wird dieser Service in Fiatgeld oder Stablecoins.

Darüber hinaus lässt sich die Lösung über gängige APIs leicht in bestehende Firmenarchitekturen integrieren. Acentrik wurde – als Spin-off einer strategischen Initiative von Mercedes-Benz – aus dem Bedürfnis des Konzerns heraus geboren, aus den eigenen Daten mehr herauszuholen. Dementsprechend kennt das Entwicklungsteam die Bedürfnisse im Unternehmensumfeld in- und auswendig. 

Sind Sie auf der Suche nach neuen Wegen, Ihre Daten zu monetarisieren oder neue Datenquellen für Ihre Data Journey zu erschließen? Gern unterstützen wir Sie bei der Umsetzung Ihrer Business Cases. Sprechen Sie uns gerne direkt an! 

Stefan Grasmann
Ansprechpartner für Deutschland

Stefan Grasmann

Group Head of Thought Leadership & Chief of Blockchain

Stefan Grasmann ist Partner und Group Head of Thought Leadership & Chief of Blockchain bei Zühlke. Er ist verantwortlich für das Thought Leadership Programm von Zühlke und beschäftigt sich leidenschaftlich mit Blockchain-Technologie und Decentralized Finance (DeFi).

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