People and Culture

Mohammads Werdegang vom Flüchtling aus Syrien zum Software Engineer bei Zühlke in der Schweiz

Mohammad low code engineer at Zühlke

Infos in Kurzform 

  • Lies Mohammads ermutigende Geschichte von der Flucht aus Syrien bis zum Advanced Software Engineer bei Zühlke Schweiz. 

  • Erfahre, wie die Aus- und Weiterbildungsprogramme von Zühlke seine Karriere auf ein neues Level gehoben haben.  

  • Entdecke, wie Mohammad die beruflichen Herausforderungen in einem fremden Land gemeistert hat und wie es für ihn weitergehen soll.  

6 Minuten Lesezeit
Mit Insights von...

Nach seiner Flucht aus Syrien im Jahr 2016 wartete Mohammad Altahan in der Schweiz auf die Bewilligung seines Asylantrages. In Damaskus hatte er seinen Abschluss in Software Engineering gemacht und auch bereits als Software Developer gearbeitet. Nun saß er da und „hatte nichts zu tun“, durfte aber weder arbeiten noch eine Ausbildung beginnen. 

Heute ist Mohammad Advanced Software Engineer bei Zühlke. Er ist in eine neue Kultur integriert, spricht sowohl Deutsch als auch Englisch und hat sich auf einen der spannendsten Bereiche der aufstrebenden Technologiebranche spezialisiert: Low-Code. 

„Bevor ich zu Zühlke kam, hatte ich schon häufig gelesen, dass Zühlke einer der besten Arbeitgeber der Schweiz ist – und sehr multikulturell“, erzählt er. „Ich wusste, dass Zühlke in vielen verschiedenen Wirtschaftszweigen und mit unterschiedlichen Technologien arbeitet. Also dachte ich mir, ich bewerbe mich einfach mal.“ 

Bevor er seine neue Stelle antrat absolvierte Mohammad in relativ kurzer Zeit ein umfangreiches Aus- und Weiterbildungsprogramm. Der letzte Tag seines Masterstudiums in der Schweiz war zugleich sein erster Tag bei Zühlke – aber das Lernen und die Weiterentwicklung gehen unvermindert weiter. 

Aus Syrien in die Schweiz 

Nach einer neunmonatigen Odyssee über die Türkei und Griechenland in die Schweiz fand sich Mohammad in einem Flüchtlingslager wieder, ohne etwas mit seiner Berufserfahrung anfangen zu können. Dann erfuhr er von einem 13-wöchigen Programm bei Powercoders, einer Programmierschule für Flüchtlinge, wo er erstmals die Gelegenheit bekam, in seiner neuen Heimat etwas aus seinen Fähigkeiten zu machen. 

Die Erfahrung bei Powercoders war ein Vorgeschmack auf die Softwareentwicklung in einem fremden Land. „Natürlich war mir Vieles nicht neu, aber die Weiterbildung war sehr interessant, um den Schweizer Markt kennenzulernen, sich zu vernetzen und neue Technologien kennenzulernen“, erklärt er.  

Im Anschluss an die Weiterbildung konnte sich Mohammad für einen Masterstudiengang in Informatik einschreiben. „Ich war wirklich überrascht, dass ich nicht einmal einen Sprachtest machen musste. Die Uni hat mich direkt angenommen, weil mein Bachelor-Abschluss aus Syrien anerkannt wurde.“ 

Mittlerweile war auch seinem Asylantrag stattgegeben worden, und Mohammad durfte sich auf dem Arbeitsmarkt umsehen. Er machte seinen Master auf Englisch und lernte parallel Deutsch, sodass er sich für den beruflichen Neustart gewappnet fühlte. 

Die Umstellung vom theoretischen Lernen auf die ersten praktischen Projekte bei Zühlke war zunächst kein Zuckerschlecken, ebenso wenig wie die Arbeit in einem neuen Markt und einer neuen Kultur. „Es war meine erste Stelle in der Schweiz, und gleich für einen der renommiertesten Arbeitgeber zu arbeiten, war eine große Herausforderung. Ich musste mich erst an diese neue Kultur und den hohen Anspruch an die Arbeit gewöhnen.“ 

Den Qualitätsanspruch erfüllen 

Mohammad erfuhr viel Unterstützung bei der Integration in sein neues Arbeitsumfeld und seinen neuen Aufgabenbereich. „Meine ersten drei Monate hier waren ein Onboarding, um das Unternehmen, meine Kolleginnen und Kollegen sowie die verschiedenen Systeme und Technologien, mit denen Zühlke arbeitet, kennenzulernen. 

Außerdem wurden wir unserer Spezialisierung entsprechend in Gruppen organisiert, und so gehörte ich zum .NET-Team, dessen Leitung mir sehr unter die Arme gegriffen hat.“ 

Zusätzlich begann Mohammad sofort mit der Weiterbildung für seine neue Aufgabe. Zühlke investiert 10 % des Jahresumsatzes in Weiterbildung und Personalentwicklung, und Mohammad konnte davon unmittelbar profitieren.  

„Ich habe ein Fachgebiet namens Clean Code angefangen, in dem man die Grundlagen der Programmierqualität kennenlernt, damit der Code gut lesbar und sicher ist“, berichtet er. „Außerdem habe ich Weiterbildungen zum Thema Sicherheit und Datenschutz gemacht, die waren großartig. In meiner Freizeit habe ich dann noch Deutschkurse besucht, und das hat mich wirklich weitergebracht.“  

Diese formelle Weiterbildung sowie das informelle Mentoring seitens der Team Leads und die interne Hilfsbereitschaft halfen Mohammad, sich an eine neue Arbeitskultur zu gewöhnen. „Du kannst Dir sicher vorstellen, dass die Arbeitswelt in Syrien ganz anders aussieht als in der Schweiz“, sagt er, „und nicht nur, was die Technologie anbelangt, sondern auch die Arbeitskultur.“ 

Er fand, dass ein höherer Anspruch an die Qualität der Arbeit gestellt wurde als er es gewohnt war, was ihm aber sehr entgegenkam. „Ich arbeite gerne genau. Meine Kolleginnen und Kollegen, Zühlke als Unternehmen und die Weiterbildungen unterstützen mich darin.“ 

Diese Unterstützung war für Mohammad entscheidend. „Ich war wirklich glücklich, denn ich hatte mit diesem Support bei Zühlke nicht gerechnet und ich habe dadurch so viel lernen können.“  

Spezialisierung auf Low-Code 

Mit dieser Rückendeckung war Mohammad in der Lage, seine weitere berufliche Laufbahn selbst in die Hand zu nehmen. „Ich habe als .NET-Engineer angefangen, mich dann aber für eine neue Richtung entschieden, nämlich Low-Code-Programmierung. Weil es eine neue Technologie ist, habe ich erst mal an einer Session teilgenommen, um die Plattform kennenzulernen, und bin dann der Gruppe beigetreten.“ Low-Code beseitigt durch visuelle Applikationsdesign-Werkzeuge technische Barrieren bei der Softwareentwicklung. 

„Ich hatte ein oder zwei Wochen Zeit, um den anderen über die Schulter zu schauen, und bekam erste kleine Aufgaben, die dann kontrolliert wurden. Schritt für Schritt bekam ich so ein neues Projekt, und das lief großartig.“ Mittlerweile ist Mohammad Advanced Software Engineer und froh darüber, dass er die Gelegenheit hatte, sich in ein neues Fachgebiet einzuarbeiten. „Ich glaube, dass die Zukunft der Softwareentwicklung in diese Richtung geht, und dann ist es toll, fast von Anfang an dabei zu sein“, schwärmt er.  

Mohammad ist inzwischen auch Low-Code-Mentor für Neulinge und präsentiert seine Arbeit mit der neuen Technologie manchmal bei den Zühlke Days, den internen Tech-Talks des Unternehmens, die monatlich zu verschiedenen Themen stattfinden. 

Zühlke fördert die kollaborative Kultur auch bei Projekt-Challenges, wenn sich die Low-Code-Community eines bestimmten Problems annimmt und die gefundenen Lösungen bei Sessions zum Wissensaustausch vorstellt. „Das ist unsere Chance, alles, was wir gelernt haben, als Gemeinschaft beizusteuern, und das ist wirklich nützlich“, meint er. „Wir sind nur eine kleine Gruppe von acht oder neun Leuten, aber wir wachsen weiter und arbeiten wirklich gut zusammen.“ 

Von Advanced zu Expert – und noch viel weiter 

Während seiner Zeit bei Zühlke musste Mohammad sich nicht nur mit einem neuen Land, einem neuen Arbeitsplatz und neuen Technologien auseinandersetzen, sondern auch mit einer unerwarteten Sprachbarriere: „Am Anfang war es wirklich schwierig, dass so viele unserer Kunden Schweizerdeutsch sprechen, was sich doch erheblich von Hochdeutsch unterscheidet. Mittlerweile habe ich mich aber eingehört und verstehe das meiste. Dadurch fühle ich mich auch wieder sicherer im Gespräch.” 

Nach wie vor schreckt Mohammad nicht vor neuen Herausforderungen zurück und hat nach drei Jahren Berufserfahrung und mit seinem neuen Fachgebiet bereits die nächsten Ziele im Visier. „Ich möchte es in den kommenden Jahren vom Advanced Level zum Expert Level im Bereich Low-Code schaffen“, verrät er. „Und ich möchte noch näher an die Kunden herankommen, mehr auf ihre Bedürfnisse eingehen und meine Kommunikationsfähigkeiten verbessern.” 

Nachdem wir Mohammads außergewöhnliche Laufbahn bis hierher verfolgt haben, freuen wir uns schon auf das nächste Kapitel. 

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