Industrie

Business Innovation: Entdecken Sie die drei Dimensionen erfolgreicher Innovation in der Industrie

 Rund 70 Prozent aller Innovationsprojekte scheitern. Lesen Sie hier ganzheitliche Lösungsansätze, wie Ihre Projekte zum Erfolg werden.

Two persons discussing about business innovation in the industries sector
  • Möchten Industrieunternehmen im Rahmen der Digitalisierung erfolgreich Innovation kreieren, müssen sie ihr Business transformieren.
  • Der Erfolg von Business Innovation hat drei miteinander verbundene Dimensionen: Die Prozessebene, die Organisationsebene und die Technologieebene.
  • Erfolgreiche Business Innovation steigert den Innovationserfolg, verkürzt die Time-to-Market, optimiert den Produkt-Market-Fit und verbessert die Kosteneffizienz.
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Die Digitalisierung bietet Industrieunternehmen unzählige Chancen, innovative Produkte, Services und Geschäftsmodelle zu realisieren. Dennoch schaffen es viele Unternehmen nicht, dieses Potenzial zu nutzen:  Rund 70 Prozent aller Innovationsprojekte scheitern. Lesen Sie hier ganzheitliche Lösungsansätze, wie Ihre Projekte zum Erfolg werden.

Die große Hürde auf dem Weg zu erfolgreicher Business Innovation und damit die Kernursache für das Scheitern von Innovationsprojekten ist der Innovation Orchestration Gap (IOG). Gemeint ist damit die Lücke zwischen einer Idee und ihrer erfolgreichen Umsetzung – also die große Herausforderung, innovative Ideen in gewinnbringende Produkte, Dienstleistungen oder ganze Geschäftsmodelle zu transformieren.

Der Innovation Orchestration Gap hat weitreichende Folgen für Unternehmen. Er sorgt für Projektstillstände oder sogar -abbrüche. Er mindert die Rendite und lässt Industrieunternehmen Innovationsausgaben und Ressourcen verschwenden, ohne echten Mehrwert zu erzielen.

Warum schaffen es viele Unternehmen trotz der Möglichkeiten der Digitalisierung in der Industrie nicht, dies zu verhindern und den IOG nachhaltig zu schließen? Die Antwort auf diese Frage begegnet Zühlke immer wieder in Kundenprojekten: Unternehmen denken oft nicht holistisch genug. Der Innovation Orchestration Gap tritt übergreifend über Team- und Abteilungsgrenzen hinweg auf. Er hat Auswirkungen auf Digitalisierungs- und Innovationprojekte im gesamten Unternehmen: Produktentwicklung, Produktion, Sales, Finance und andere Bereiche sind betroffen. Daher muss auch bei der Problemlösung ganzheitlich gedacht werden.

Digitalisierung in der Industrie bedeutet mehr als digitale Produkte und Services oder Produktionsautomatisierung – vielmehr bedingt erfolgreiche Innovation immer auch erfolgreiche Business Transformation. Um Ihren Kunden heute ein individuelles und kundenzentriertes End-to-End-Erlebnis bieten zu können, müssen Sie weiterdenken. Verschlankte und digitalisierte Prozesse, ganzheitliche Strukturen, die Einbeziehung von Kundenbedürfnissen und optimierte Entscheidungsfindung sind maßgebliche, oft unterschätzte Erfolgsfaktoren für Innovation in der Industrie.

Stefan Malcherek Zühlke
„ Digitalisierung in der Industrie bedeutet ein radikales Hinterfragen aller Geschäftsprozesse, kundenfokussierte Produkte und eine dazu passende Organisation.
Stefan Malcherek
Principal Business Consultant, Zühlke Engineering GmbH

Der Erfolg von Business Innovation hat mehrere Dimensionen: Auf Prozess- und Organisationsebene sind die wesentlichen Treiber für das Gelingen von Business Innovationen neben der Strategie und entsprechenden Prozessen die Operationalisierung der Ideen, Governance der Innovationsvorhaben, Kundenzentrierung und die Organisationgestaltung mit der entsprechenden Mindset-Veränderung. Auf Technologieebene können Unternehmen wesentlich von der Digitalisierung aller Geschäftsprozesse profitieren.

Definieren Sie Mehrwert und Sponsor Ihrer Innovationsprojekte

Die Governance von Innovationsprojekten beginnt beim Abgleich der Vorhaben mit der Unternehmens- und Digitalisierungsstrategie. Hier muss ein klarer Beitrag des Projektes zur Erreichung mindestens eines Unternehmenszieles und damit ein erkennbarer Mehrwert gegeben sein. Sei es der Aufbau eines neuen Revenue Streams – beispielweise über Pay per Use – oder die Einsparung von Ressourcen durch die Digitalisierung von Geschäftsprozessen. Tiefere Anregungen zu neuen Revenue Streams oder Abo-Modellen wie Pay per Use erhalten Sie in unserem Whitepaper „Neue Erlösmodelle im Maschinenbau“.

Ist dieser Abgleich erfolgt, gilt es einen Sponsor innerhalb des Topmanagements zu finden bzw. zu benennen, der sich aktiv am Fortschritt des Innovationsprojektes beteiligt und sich dafür engagiert. Er kann die Projektinteressen gegenüber seinen Managementkollegen durchsetzen und bringt die nötige Entscheidungskompetenz mit, um Hindernisse bei der Umsetzung des Projektes aus dem Weg zu räumen. Warum braucht es die aktive Einbindung der obersten Führungsebene? Weil ihr Innovationsprojekt sonst zum Scheitern verurteilt ist. Business Transformation bedingt die Veränderung kritischer Unternehmensprozesse und Strukturen, die viele Abteilungen betreffen. Bei so tiefgreifenden Veränderungen werden Sie auf Widerstände aller Art treffen. Sichern Sie sich also von Beginn an die Unterstützung des Managements.

Innovationsprojekte betreffen zwar meist mehrere Abteilungen, dienen aber in der Regel dem Wohl eines bestimmten Geschäftsbereiches. Auch hier benötigen Sie klare Verantwortlichkeiten und Regelungen im und vom Topmanagement. Beispielweise dürfen für die erfolgreiche Umsetzung benötigte Ressourcen nicht für andere Projekte anderer Geschäftsbereiche eingeplant werden, was das Vorhaben verlangsamen oder sogar beenden könnte.

Begegnen Sie Widerständen mit Transparenz und Kommunikation

Wesentlich für den Erfolg von Business Innovation ist auch, rechtzeitig die richtige Organisationseinheit für den späteren Regelbetrieb und die entsprechenden Prozesse samt Verantwortlichkeiten festzulegen und zu kommunizieren. Eine transparente Kommunikation mit allen am Projekt beteiligten Stakeholdern ist für den langfristigen Erfolg unverzichtbar. Denn im Rahmen der Transformation werden Sie auf die erwähnten und zum Teil nachvollziehbaren Widerstände treffen. Wichtig ist daher, in den Austausch zu gehen, die geplanten Veränderungen und vor allem die Verbesserungen im Vergleich zum „old business“ transparent und nachvollziehbar zu machen, um so Akzeptanz zu schaffen. Andernfalls wird die Umsetzung des Projektes aus der Bestandsorganisation torpediert, was in den meisten Fällen zum Scheitern von Innovationsprojekten im Unternehmen führt.

Teamspirit und Interoperabilität für erfolgreiche Business Transformation

Eine weitere häufige Ursache für den Innovation Orchestration Gap und damit das Scheitern von Innovationsprojekten ist das Festhalten an der bisherigen Organisationsgestaltung und damit eine unzureichende Anpassung an die Transformation der Geschäftsprozesse. Die zentrale Herausforderung an dieser Stelle lautet: Schluss mit den Silos – sowohl auf organisatorischer als auch auf technologischer Ebene. Die Silobildung zwischen Teams und Abteilungen (Organisationsebene) spiegelt sich meist auch in der getrennten Datenhaltung in isolierten Systemen (Technologieebene) – wider. Solange diese Silos bestehen, ist es nahezu unmöglich, (Daten-)Transparenz im Unternehmen zu erreichen und Prozesse zu transformieren.

Um diese Silos aufzubrechen, müssen Sie beide Ebenen angehen und neben der Interoperabilität von Softwaresystemen auch neue Regeln, Verantwortlichkeiten und Organisationsstrukturen definieren. Dazu gehört auch die Schaffung neuer Funktionen und Capabilities. Neue (digitale) Produkte und Services benötigen auch neue Vertriebswege und damit andere Skills im Vertrieb. Zudem macht es keinen Sinn, Systeme zu verändern, wenn nicht gleichzeitig die Prozesse hinterfragt und verändert werden, um die technologischen und organisatorischen Ebenen übergreifend zu optimieren.

Stellen Sie sich vor, Sie haben ein neues Produkt entwickelt, das überwiegend auf digitaler Technologie basiert. Zunächst einmal ist das eine gute Nachricht für Ihre Kunden. Aber: Sind Ihre Sales- und Financeteams überhaupt für den Verkauf gerüstet? Sind Ihre Serviceteams bereit für den Support? Und wie werden Sie Ihre „alten“ und „neuen“ Produkte nebeneinander verwalten?

Die Antwort auf diese Fragen hat, wie der Erfolg von Business Innovation selbst, mehrere Dimensionen. Erstens: Erstellen Sie neue, digitale und vernetzte Prozesse, die sich in Ihre bestehenden Workflows einfügen, um einen kontinuierlichen Value Stream zu erzeugen. Zweitens: Definieren Sie neue Funktionen und Strukturen, die diese Prozesse unterstützen.

Viele Unternehmen nutzen nach wie vor Software, die vor Jahrzehnten implementiert wurde. Für ihren ursprünglichen Zweck mag diese weiterhin geeignet sein, nicht aber, um aktuelle Daten bereitzustellen sowie Skalierbarkeit und Vernetzung zu ermöglichen. Der Grund dafür ist recht simpel: Die Systeme wurden nicht für die heutigen Anforderungen der Digitalisierung in der Industrie und nicht für den Austausch von Daten mit anderen Systemen konzipiert. Der Kampf gegen die Silos aber beginnt mit der Vernetzung von Prozessen, Teams und Softwaresystemen. Die Erstellung und Unterstützung neuer digitaler Prozesse ist nicht das Ende der Fahnenstange. Mit der Implementierung neuer Prozesse sind übergreifende Veränderungen von Struktur, Kultur, Mindset und Governance erforderlich.

Paradoxerweise ist der erste Schritt auf dem Weg zur Vernetzung ihrer Systeme daher kein technologischer, sondern ein psychologischer. Es ist wichtig, dass Sie ein gemeinsames Mindset schaffen, dass die Bedürfnisse des Kunden in den Mittelpunkt aller Geschäftsprozesse stellt und so kundenzentrierte Produkte zu niedrigeren Kosten ermöglicht. Dazu gehört auch das Empowerment aller Beteiligten  – Abteilung für Abteilung. Es ist wesentlich einfacher, im zweiten Schritt getrennte Softwaresysteme zu integrieren, wenn die Mitarbeiter, die für diese Systeme zuständig sind und sie verwalten, Ihre langfristige strategische und technologische Vision teilen.    

Erfolgreiche Business Innovation braucht ganzheitliches Denken

Um den Innovation Orchestration Gap zu schließen und erfolgreiche Business Innovation zu realisieren, müssen einige Hürden überwunden werden. Von zentraler Bedeutung für den Erfolg Ihrer Initiativen: Das Herumdrehen an einzelnen Stellschrauben macht radikale Innovation unmöglich. Erfolgreiche Business Innovation braucht holistische Denkansätze, statt einzelne Ursachen isoliert zu bekämpfen. Ihr Unternehmen ist ein komplexes und verflochtenes Ökosystem von organisatorischen und technologischen Prozessen. Alle Elemente sind miteinander verknüpft und jedes Puzzleteil kann sich auf ein anderes auswirken. Eine Änderung in einem Bereich hat eine Kettenreaktion mit Auswirkungen an anderen Stellen zur Folge.

Denken Sie Business Transformation ganzheitlich, verändern Sie das Mindset Ihres Unternehmens und schärfen Sie den Blick aller dafür, wie verschiedene Datenquellen, Systeme, Prozesse und Teams im künftigen Geschäftsbetrieb miteinander interagieren. Das Ergebnis: Sie erkennen, welche Elemente des Gesamtsystems verändert werden müssen, um Innovationsprojekte erfolgreich zu machen.

Dieses umfassende Verständnis hilft Ihnen dabei, den Innovation Orchestration Gap zu schließen, um sich das volle Potenzial der Digitalisierung in der Industrie zu erschließen und Ihre Marktposition zu stärken: Ihre Innovationseffektivität profitiert. Das zeigt sich in einer kürzeren Time-to-Market, in einem besseren Produkt-Market-Fit sowie in einer signifikanten Verbesserung der Kosteneffizienz.

Ob Ihr Kerngeschäft die Herstellung von Produkten oder die Verwaltung von Produktionsprozessen ist: Erfolgreiche Business Innovation und die Schaffung einer Innovationskultur können den Innovation Orchestration Gap dauerhaft schließen und Innovationsprojekte zum Erfolg machen.

Stefan Malcherek Zühlke
Ansprechpartner für Deutschland

Stefan Malcherek

Principal Business Consultant

Stefan Malcherek ist seit 2019 Principal Business Consultant bei Zühlke. Der Dipl.-Kaufmann verfügt über tiefgreifende Erfahrungen in den Bereichen Managementberatung, agile Transition, Entwicklung neuer Geschäftsmodelle, Leitung von interdisziplinären Teams, Aufbau neuer Teams sowie Startups. Vor seinem Eintritt bei Zühlke war Stefan für PWC (Consulting) und eine Boutique Management Beratung in der Energie- und Telekommunikationsbranche tätig.  Nach seinem Eintritt bei E.ON und dem E.ON Accelerator gründete er sein eigenes Startup. Unter seiner Leitung wurde eine datengesteuerten B2C-Plattform für Energiekunden entwickelt.  

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